Markus Söder hat es versucht, er wollte über Bayern reden. In den vergangenen Wochen und nach der Sommerpause hat der amtierende bayerische Ministerpräsident zahlreiche Wahlkampftermine wahrgenommen und nach Möglichkeit versucht, den Asylstreit zwischen CDU und CSU hinter sich zu lassen.
Die Zahlen zeigen es, und die eigenen Partei-Leute wissen es: Der Streit mit der Kanzlerin hat den Christsozialen in den Umfragewerten geschadet. Und man sollte ihn so schnell es geht vergessen, um Schlimmeres zu verhindern.
Nun hat Horst Seehofer das Thema Migration aber schon wieder ausgepackt.
Und wieder reden alle über das eine Thema, dass so lästig an der CSU-Sohle von Markus Söder klebt wie Kaugummi. Und als wäre das nicht genug, fallen die Umfragewerte immer weiter – mittlerweile auf ein historisches Tief.
Die Augsburger Allgemeine und Spiegel Online haben eine Civey-Umfrage veröffentlicht, die die CSU bei unter 36 Prozent zeigt.
Da hilft es auch kaum, dass Seehofer und Söder ihre Partei am Montag zusammen zur Ruhe und Geschlossenheit aufgerufen haben. Nach einer CSU-Vorstandssitzung haben beide laut Teilnehmern betont, man wolle inhaltlich Kurs halten. "Wir stehen zusammen", sagte Seehofer demnach, Söder forderte "maximale Geschlossenheit".
Wenn die CSU es nicht schafft, diesen Trend zu stoppen, wird die Regierungsfindung schwierig. Die Grünen lassen Koalitionsbereitschaft durchblicken, aber nur wenn die Christsozialen beim Thema Asyl einer Radikalkur unterziehen. Sollten Seehofer und auch Söder diese Wahl überstehen, ist das nach momentanen Stand kaum zu erwarten.
(mbi/afp)