Ein Kohlekraftwerk nahe Bergheim, idyllisch hinter Windrändern. Bild: Getty
Deutschland
Die Umweltorganisationen Germanwatch, Climate Action Network (CAN) und New Climate Institute haben am Dienstag ein Klimaschutz-Ranking für 2019 veröffentlicht:
- Die gute Nachricht: Deutschland hat sich in der Rangliste verbessert. Dank Kohleausstiegs-Kompromiss, Klimapaket und internationalem Einsatz machte Deutschland im Klimaschutz-Index vier Plätze gut.
- Vorreiter aber in Sachen Klimaschutz ist die Bundesrepublik aber nicht. Deutschland kommt auf Rang 23 – und liegt damit hinter Staaten wie Indien, der Ukraine oder Brasilien.
- Die Gesamtbewertung der Umweltorganisationen: "mäßig".
Die Begründung im Detail:
Der Treibhausgas-Ausstoß und der Energieverbrauch pro Kopf in
Deutschland blieben auf einem "vergleichsweise hohen Niveau",
kritisierten die Umweltorganisationen. Der Kohleausstieg bis spätestens 2038 sei zwar
angekündigt, aber noch nicht gesetzlich festgeschrieben – daran
arbeitet die schwarz-rote Koalition gerade.
Die verschiedenen Beschlüsse im Klimapaket würden als "positive
Signale" honoriert, hieß es. Aber weder die Ziele noch die geplanten
Maßnahmen seien ausreichend, um Deutschlands Anteil daran zu
erbringen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu
begrenzen. Das ist das Ziel des Pariser Klimaabkommens.
Pluspunkte
gab es für Deutschland Rolle in den internationalen
Klimaverhandlungen.
Was ist mit anderen Staaten?
Spitzenreiter bleibt demnach Schweden, gefolgt von Dänemark und
Marokko. Die Klimaschützer urteilten aber auch, dass kein Land "sehr
gut" abschneidet, und ließen die ersten drei Plätze der Rangliste
erneut frei. Schlusslicht sind erstmals die USA – direkt hinter
Saudi-Arabien und Taiwan.
Das bevölkerungsreichste Land China, das den größten
Treibhausgas-Ausstoß hat, liegt auf Platz 30.
Der Klimaschutz-Index erscheint seit 2005 jährlich und bewertet
die Bemühungen der Staaten im Kampf gegen die Erderwärmung. Er
umfasst die 57 größten Emittenten weltweit und die EU, damit sind den
Autoren zufolge rund 90 Prozent der energiebedingten Emissionen
erfasst. In 31 der 57 untersuchten Staaten sei der
Treibhausgas-Ausstoß rückläufig, teilten die Organisationen mit. Es
gebe damit die Chance auf einen "Wendepunkt".
Von den G20-Staaten wurden aber nur Großbritannien und Indien mit
"gut" bewertet. Bewertet wurde auch die EU als Ganzes, sie rutschte sechs Plätze ab in den Bereich "mäßig".
(ll/dpa)
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