Die Umweltorganisationen Germanwatch, Climate Action Network (CAN) und New Climate Institute haben am Dienstag ein Klimaschutz-Ranking für 2019 veröffentlicht:
Der Treibhausgas-Ausstoß und der Energieverbrauch pro Kopf in Deutschland blieben auf einem "vergleichsweise hohen Niveau", kritisierten die Umweltorganisationen. Der Kohleausstieg bis spätestens 2038 sei zwar angekündigt, aber noch nicht gesetzlich festgeschrieben – daran arbeitet die schwarz-rote Koalition gerade.
Die verschiedenen Beschlüsse im Klimapaket würden als "positive Signale" honoriert, hieß es. Aber weder die Ziele noch die geplanten Maßnahmen seien ausreichend, um Deutschlands Anteil daran zu erbringen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Das ist das Ziel des Pariser Klimaabkommens.
Pluspunkte gab es für Deutschland Rolle in den internationalen Klimaverhandlungen.
Spitzenreiter bleibt demnach Schweden, gefolgt von Dänemark und Marokko. Die Klimaschützer urteilten aber auch, dass kein Land "sehr gut" abschneidet, und ließen die ersten drei Plätze der Rangliste erneut frei. Schlusslicht sind erstmals die USA – direkt hinter Saudi-Arabien und Taiwan.
Das bevölkerungsreichste Land China, das den größten Treibhausgas-Ausstoß hat, liegt auf Platz 30.
Der Klimaschutz-Index erscheint seit 2005 jährlich und bewertet die Bemühungen der Staaten im Kampf gegen die Erderwärmung. Er umfasst die 57 größten Emittenten weltweit und die EU, damit sind den Autoren zufolge rund 90 Prozent der energiebedingten Emissionen erfasst. In 31 der 57 untersuchten Staaten sei der Treibhausgas-Ausstoß rückläufig, teilten die Organisationen mit. Es gebe damit die Chance auf einen "Wendepunkt".
Von den G20-Staaten wurden aber nur Großbritannien und Indien mit "gut" bewertet. Bewertet wurde auch die EU als Ganzes, sie rutschte sechs Plätze ab in den Bereich "mäßig".
(ll/dpa)