Nahles will wissen, was Seehofer eigentlich mit "Ankerzentren" meint
In der Debatte um sogenannte Ankerzentren für
Asylbewerber hat die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles die Vorlage eines
konkreten Konzeptes von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU)
gefordert. Die entscheidenden Fragen seien noch ungeklärt, sagte
Nahles am Samstag der "Passauer Neuen Presse".
Nahles weiter:
Solange Seehofer nicht für Klarheit sorge, werde er sich kritische Fragen gefallen lassen müssen.
In den Ländern gibt es Vorbehalte gegen die vorerst an bis zu sechs Standorten geplanten zentralen Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückführungseinrichtungen (Abkürzung: Anker).
Seehofer wollte ab August oder September eine Pilotphase starten. Ziel ist es, Flüchtlinge bis zum Abschluss ihrer Asylverfahren in Großunterkünften unterzubringen und sie nicht mehr quer über das Land zu verteilen.
- Die Ländervertreter sehen aber oft entweder keinen Bedarf an solchen Zentren, weil ihre Aufnahmeeinrichtungen bereits die Arbeit übernehmen.
- Oder sie kritisieren, dass das Problem nicht bei den Zentren, sondern bei der Abschiebung als solcher liege. Etwa, weil Herkunftsländer abgelehnte Asylbewerber nicht wieder aufnehmen wollen.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, forderte Lösungen mit Augenmaß.
Dedy sagte
Die Zentren müssten sich in die Städte einfügen können.
(mbi/dpa)
