Olaf Scholz und Klara Geywitz am Dienstagabend bei "Markus Lanz".zdf-screenshot
Deutschland
Lange hatte Markus Lanz mit anderen über ihn gesprochen, nun war er selbst mal da: SPD-Finanzminister Olaf Scholz besuchte mit Klara Geywitz am Dienstagabend die ZDF-Sendung "Markus Lanz". Scholz und Geywitz wollen den SPD-Parteivorsitz – in der Stichwahl stehen ihnen nur noch Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken im Weg.
- Für ihre langwierige Suche nach einer Doppelspitze wurde die SPD in den letzten Monaten oft verspottet: "SPD-Tinder" hieß es da etwa. "Spiegel"-Journalist Markus Feldenkirchen konnte von "Findungs- und Performance-Problemen" berichten.
- Scholz erklärte in der Sendung, dass er nicht kandidiert hätte, wenn sich die SPD wie bisher einen einzelnen Parteivorsitzenden gewünscht hätte.
Scholz hatte im Frühjahr zunächst erklärt, gar nicht antreten zu wollen. Später dann die Kehrtwende an der Seite von Geywitz. Scholz vertrat die durchaus exklusive Auffassung, dass die öffentliche Häme gegenüber seiner Partei nach dem Bekanntwerden seiner eigenen Kandidatur aufgehört habe.
Mit seiner ganz eigenen Verantwortung für den Absturz seiner Partei wollte sich Scholz nicht lange aufhalten, stattdessen bemühte er sich, "nach vorne zu blicken". Für den "Spiegel"-Journalisten Markus Feldenkirchen ist es "völlig offen", ob das Duo Scholz und Geywitz, für das sich nahezu das ganz Establishment der SPD ausgesprochen hatte, den Parteivorsitz im zweiten Wahlgang erobern könne.
Scholz will Kanzler, Geywitz lässt ihn – Lanz war erstaunt.zdf-screenshot
Geywitz ist gedanklich da schon einen Schritt weiter: Sie sprach sich unvermittelt für Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten der SPD aus. Eine überraschende Ankündigung, die recht unvermittelt in den ZDF-Talk platzte. Auch Lanz war verblüfft: "Das hätte ich mir jetzt nicht träumen lassen, Frau Geywitz. Sie kämpfen doch so sehr, dass Frauen und Männer endlich mal auf Augenhöhe sind."
Geywitz scheint gar keine Kanzler-Ambitionen zu haben: "Ich bin dafür, dass Qualität sich durchsetzt." Und die habe, so die Sozialdemokratin, eben Olaf Scholz. Der lächelte zufrieden vor sich hin.
(pb)
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