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Angela Merkel: Attentäter Anis Amri fotografierte ihr Wohnhaus in Berlin

Berlin Mitte; Museumsinsel, Am Kupfergraben, Museumsinsel

Berlin centre Museum Island at Kupfergraben Museum Island
Auf einem Handyfoto des Attentäters Anis Amri fand man ein Selfie, auf dem im Hintergrund das Wohnhaus der Kanzlerin am Kupfergraben in Berlin zu sehen ist.Bild: imago/Jürgen Ritter/german federal police/ap photo/montage
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Attentäter Anis Amri fotografierte Wohnhaus von Angela Merkel in Berlin

24.10.2019, 14:4907.10.2020, 10:41

Der Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri hat im Vorfeld des Anschlags den Wohnsitz der Bundeskanzlerin in Berlin fotografiert. Auf einem Foto, das auf Amris Handy gefunden wurde, ist im Hintergrund das Wohnhaus der Kanzlerin in Berlin-Mitte zu sehen: Ein entsprechender Bericht des ARD-Magazins "Kontraste" aus dem vergangenen Oktober wurde aus Kreisen des Amri-Untersuchungsausschusses im Bundestag bestätigt. Es gebe auch weitere Fotos aus der Umgebung der Museumsinsel, wo Merkel ihre Privatwohnung hat.

"Kontraste" zitierte in dem Bericht eine Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA), wonach diese Fotos dazu gedient haben könnten, mögliche Anschlagsziele auszukundschaften. Die Fotos entstanden dem Magazin zufolge am 23. Oktober 2016, knapp sieben Wochen vor dem Weihnachtsmarktattentat. Die BKA-Ermittler seien in ihrem Auswertungsvermerk ein halbes Jahr später zu dem Schluss gekommen, dass Amri den Bereich um den Berliner Dom zu diesem Zeitpunkt "als potentielles Anschlagsziel in Betracht gezogen haben könnte".

Keine "erkennbare Ausspähungsabsicht"

Dies wurde im Untersuchungsausschuss allerdings in Zweifel gezogen. Die gefundenen Fotos seien "ohne erkennbare Ausspähungsabsicht", hieß es im Umfeld des Ausschusses gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Das Wohnhaus der Bundeskanzlerin sei auf dem betreffenden Foto lediglich "weit im Hintergrund zu sehen".

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Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz kritisierte gegenüber "Kontraste", dass das BKA in seinem Auswertungsbericht das Haus der Kanzlerin nicht ausdrücklich erwähnt habe. "Dass hier nicht mal die Option, dass hier auch das Haus der Kanzlerin betroffen sein könnte, in den Akten vermerkt ist, hat uns sehr irritiert", sagte von Notz dem TV-Magazin. "Darüber werden die Sicherheitsbehörden Auskunft geben müssen."

(as/afp)

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