
Die SPD wurde bei der Hamburg-Wahl klar stärkste Kraft.Bild: Screenshot ARD
Deutschland
23.02.2020, 23:5124.02.2020, 06:13
Die letzte rot-grüne Koalition in Bund und Ländern kann weitermachen: SPD und Grüne haben in Hamburg einen klaren Wahlsieg eingefahren.
Bei der Bürgerschaftswahl in dem Stadtstaat landete die SPD von Bürgermeister Peter Tschentscher am Sonntag weit vor dem grünen Regierungspartner. Trotz Verlusten setzte sie sich damit vom jahrelangen Negativtrend der Partei im Bund ab. Die CDU rutschte auf ihr bundesweit schlechtestes Landtagswahlergebnis seit knapp 70 Jahren. AfD und FDP bleiben ganz knapp in der Bürgerschaft.
Die aktuellen Zahlen im Überblick.
Vorläufiges Ergebnis:

Bild: Screenshot ARD
- SPD: 39,0 Prozent
- CDU: 11,2 Prozent
- Grüne: 24,2 Prozent
- Linke: 9,1 Prozent
- FDP: 5,0 Prozent
- AfD: 5,3 Prozent
Die Sitzverteilung

Bild: Screenshot
- SPD: 51 Sitze
- CDU: 14 Sitze
- Grüne: 31 Sitze
- Linke: 12 Sitze
- FDP: 6 Sitze
- AfD: 7 Sitze
Mögliche Koalitionen
Die SPD hat nun die Qual der Wahl. Sie könnte sowohl mit den Grünen weiterregieren, als auch die CDU als Koalitionspartner ins Auge fassen. Gute Voraussetzungen für Koalitionsverhandlungen aus SPD-Sicht.
- Rot-Grün: 82 Sitze (absolute Mehrheit ab 61 Sitze)
- SPD-CDU: 65 Sitze
Wahlbeteiligung

Bild: Screenshot
Wählerwanderung

Bild: screenshot ard
Fest steht auch: Die SPD hat zwar Wähler an Grüne und Linke verloren, konnte dafür jedoch ehemalige CDU- und FDP-Wähler für sich gewinnen. Besonders beeindruckend: die hohe Anzahl der Nichtwähler, die die SPD mobilisieren konnte.
Nicht alle sind von der voraussichtlich künftigen Koalition aus Union und SPD überzeugt. SPD-Chefin Saskia Esken deutet bereits jetzt an, dass der Vorsatz, mehr Einigkeit zu zeigen, beim frommen Versuch bleiben könnte.
Noch bevor die schwarz-rote Koalition ihre Arbeit aufnehmen konnte, lastete auf ihr die Hypothek der Vergangenheit. Zu präsent waren die bleiernen Groko-Jahre unter Kanzlerin Angela Merkel, voller politischer Trippelschritte und Minimalkonsens. Ein echter Aufbruch, eine Wende, so die Befürchtung vieler, könne man nicht erwarten.