Der FDP-Chef Christian Lindner muss sich nach der vierten verpatzten Wahl in diesem Jahr einiger Kritik stellen.Bild: Mauersberger / imago images
Deutschland
Seit dem russischen Angriffskrieg und den damit verbundenen Sanktionen ist ein Thema zurück im deutschen Diskurs, das bereits zwei Mal eingemottet wurde: die Kernkraft. Für einige, unter anderem die FDP, ist sie der Heilsbringer, der uns durch die Krise führen kann.
Diese Überzeugung geht so weit, dass die Liberalen das Kernkraftwerk Emsland in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes in Niedersachsen gestellt haben. Genauso wie die CDU. Ohne Erfolg. Die FDP hat es nicht in den Landtag geschafft und die Union hat das schlechteste Ergebnis seit den 50er Jahren eingefahren.
Für FDP-Chef Christian Lindner ist diese Klatsche kein Grund, vom Atomstrom abzurücken. Das zumindest macht er auf Twitter deutlich. Und erntet dafür harsche Kritik von Klimaaktivistin Luisa Neubauer.
Luisa Neubauer ist eines der Gesichter der deutschen Klimabewegung.Bild: IMAGO/Christian Ender / imago images
Auf Twitter schreibt der Finanzminister: "Wir befinden uns in einem Energiekrieg. Physikalisch und ökonomisch spricht alles dafür, die Kapazitäten der sicheren Kernkraftwerke für diese Krise ans Netz zu holen." Aus diesem Grund halte er an der Position unabhängig von Wahltagen fest. Er schließt mit den Worten: "Das ist nicht Politik, sondern Physik."
Lindner wollte selbst aus Kernkraft aussteigen
Dabei war es auch Lindner, der 2011 – nach der erfolglosen Landtagswahl in Baden-Württemberg – als FDP-Generalsekretär aufs Tempo gedrückt hat. Er war es, der aus der Kernkraft rauswollte. Und das, obwohl seine schwarz-gelbe Koalition erst 2010 die Laufzeitverlängerungen durchgesetzt hatte.
Nachdem rot-grün bereits Anfang der 2000er die Atomenergie begraben wollten, stieg schwarz-gelb 2010 wieder ein. Zumindest sollte der Ausstieg gestreckt werden. Bis zum Super-GAU im japanischen Fukushima im Jahr 2011. Danach konnte es kaum schnell genug gehen, die Laufzeiten auslaufen zu lassen.
Bis jetzt.
Die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer kommentiert unter dem Tweet von Lindner mit einer klaren Forderung. Sie schreibt: "Würde mir einfach etwas Physik-Enthusiasmus wünschen, wenn es um den Erhalt einer bewohnbaren Erde geht."
Und auch der Account Union Watch, der die Politik von CDU und CSU kommentierend begleitet, reagiert auf das Statement: "Es ist und bleibt eine politische Entscheidung mehr unsichere Energiequellen zu nutzen und nicht auf das Einsparen von Energie zu setzen."
Nach bald drei Jahren hat die Ukraine kaum noch Optionen, um den Krieg gegen Aggressor Russland militärisch zu gewinnen. Besiegt ist das geschundene Land deswegen aber nicht.
Am Dienstag ist es 1000 Tage her, seit der russische Autokrat Wladimir Putin den Befehl zur Invasion der Ukraine gab. Nun beginnt der dritte Kriegswinter. Er droht in der Ukraine "besonders kalt und dunkel zu werden", so der österreichische "Standard". Denn russische Luftschläge haben die Energieversorgung hart getroffen, zuletzt am Wochenende.