In Leipzig versammelten sich rund 20.000 Menschen. Großenteils trugen sie keine Maske.Bild: imago images / U. J. Alexander
Deutschland
Zigtausende Menschen demonstrieren dicht an dicht ohne Maske, während
für den Einzelnen wieder Kontaktbeschränkungen gelten. Diese Bilder
von Leipzig sollen sich in Sachsen nicht wiederholen können.
Die sächsische Landesregierung zieht erste
Konsequenzen aus der aus dem Ruder gelaufenen "Querdenken"-Demo in
Leipzig. Versammlungen sollen künftig auf 1000 Teilnehmer begrenzt
werden. Im Einzelfall sollen auch größere Kundgebungen möglich sein,
wenn technische und organisatorische Maßnahmen getroffen werden, um
das Infektionsrisiko zu senken, teilte Regierungssprecher Ralph
Schreiber am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts mit. Bisher
sieht die sächsische Corona-Schutzverordnung keine Begrenzung bei
Versammlungen vor. Die neue Verordnung soll ab Freitag gelten.
Massive Verstöße gegen Maskenpflicht in Leipzig
Am Samstag hatten sich in Leipzig mindestens 20.000 "Querdenker"
versammelt. 90 Prozent der Teilnehmer trugen laut Polizei keine
Masken, obwohl sie in Sachsen bei Versammlungen derzeit
"verpflichtend" vorgeschrieben sind. Die Stadt Leipzig löste die
Kundgebung auf. Danach erzwangen die Menschen einen Gang über den
Leipziger Ring. Die Polizei hatte erst versucht, sie zu stoppen, ließ
sie aber schließlich ziehen. An Polizeisperren gab es Rangeleien, es
flog Pyrotechnik. Zudem wurden Journalisten attackiert.
Der Oberbürgermeister von Leipzig, Burkhard Jung (SPD).Bild: imago images / Christian Grube
Die chaotischen Vorgänge in Leipzig haben in Bund und Land eine
heftige Debatte über Versammlungen in einer Pandemie ausgelöst. Der
Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) forderte wiederholt
feste Spielregeln. Es müsse geklärt werden, welchen Stellenwert die
Versammlungsfreiheit gegenüber dem Grundrecht auf Unversehrtheit des
Einzelnen einnehme.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisierte scharf die Gegner
der staatlichen Corona-Politik, die in Leipzig unter weitgehender
Missachtung aller Auflagen demonstriert haben. "Rücksichtslosigkeit
ist kein Freiheitsrecht", sagte er am Dienstag in Berlin. "Wo einige
Zehntausend Menschen die Auflagen missachten, die Regeln verspotten
und weder auf Abstand achten noch Masken tragen, da werden Grenzen
überschritten."
(vdv/dpa)
Nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten herrscht viel Ungewissheit darüber, wie es jetzt mit der Ukraine weitergeht. Es gibt nicht unbegründete Ängste davor, Trump könne dem Land bald den Geldhahn zudrehen.