Winterzeit ist Weihnachtszeit – und das bedeutet für die meisten, eine Zeit der Wohltätigkeit. Zumindest für jene, die es sich leisten können.
Einer davon dürfte unserer Finanzminister Christian Lindner sein. Gerade erst hat er sich eine Villa für 1,65 Millionen Euro in Berlin zugelegt – er dürfte also ein paar Euro beiseite gelegt haben.
Nun hat sich Lindner am Donnerstag mit einem Posting zum Thema Armut viel Kritik im Netz eingehandelt. Denn der FDP-Chef, dessen Partei sowieso schon den Ruf der Reichen nach sich zieht, ließ sich bei seinem Besuch der Berliner Stadtmission mit einem Pappschild ablichten, das vielen Menschen sauer aufstößt.
Auf dem Schild steht mit roter Farbe ein Hashtag geschrieben: "#EureArmutgehtmichan!" heißt es darauf. Lindner steht dramatisch postiert vor einer Steinwand. Das Licht ist düster, nur Lindner steht im Fokus.
Hämische und wütende Kommentare ließen natürlich nicht lange auf sich warten. Auch auf Twitter geben Nutzer:innen ihren Senf dazu – und ärgern sich über den Finanzminister.
Der Twitter-Account "UnionWatch" postete einen Screenshot dieses Insta-Posts und kommentierte das Bild folgendermaßen:
Das Posting von Lindner nutzen daneben einige Politikinteressierte, um sich einen Spaß daraus zu machen – freilich mit einer politisch-kritischen Botschaft dahinter.
So tauchten plötzlich verschiedenste neue Hashtags auf Lindners Pappschild auf.
Etwa auf Instagram. Dort wurde das Schild in verschiedenen Variationen gezeigt. "Eure Armut interessiert mich nicht" war eines davon.
Auch "Eure Armut? Mir doch egal" oder ganz kreativ: "Cooles Pappschild" wurden präsentiert.
Auf Twitter wurde der Ton allerdings noch ein wenig rauer.
Kommentare wie "Armut geht ihn etwas an, da er sie für seinen sog. "Wohlstand" braucht und er würde den Teufel tun, sie zu bekämpfen. Wären Leute nicht arm, wären Leute wie er nicht reich" waren zu lesen. Und natürlich änderten auch hier die User:innen den Inhalt auf dem Schild.
Man legte Lindner folgende Worte in den Mund: "Eure Armut kotzt mich an".
Lindner selbst war mit den Reaktionen auf seinen Post offenbar nicht ganz zufrieden, er hatte sich wohl besseres erhofft.
Denn kurz nachdem der Post online gegangen war, war er auch schon wieder weg. Lindner löschte das Bild kurzerhand und postete am Freitagmorgen eine neue Fotoreihe. Doch auch hier hält er das Pappschild in die Höhe.
Dazu schreibt er:
Übrigens war Lindner nicht ohne Grund bei der Berliner Stadtmission zu Besuch. Dort hat er die diesjährige Weihnachtsbriefmarke vorgestellt. Dazu schrieb er: "Münzen und Briefmarken gehören ja zu meinen Zuständigkeiten. Die Berliner Stadtmission war dafür der geeignete Ort. Deren Motto ist: #EureArmutGehtMichAn."