Horst SeehoferBild: Getty Images Europe
Deutschland
16.03.2018, 06:1925.03.2018, 12:32
Kaum ist Horst Seehofer neuer Innen- und Heimatminister, sorgt der CSU-Chef mit einem Interview für die erste Kontroverse. Hier die wichtigsten Aussagen:
Seehofer über den Islam
Der
Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das
Christentum geprägt. Dazu gehören der freie Sonntag, kirchliche
Feiertage und Rituale wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten
Horst Seehofer steigt damit in eine Debatte ein, die die Union seit 2006 entzweit. Damals hatte Wolfgang Schäuble zum ersten Mal betont, dass der Islam zu Deutschland gehört. Öffentliche Aufmerksamkeit bekam die Aussage, als der damaligen Bundespräsident Christian Wulff sie 2010 wiederholte. Seitdem beziehen Politiker von CDU/CSU immer wieder Stellung. Etwa der Fraktionschef der Union Volker Kauder (CDU), der sich auf die "Gehört nicht dazu"-Seite schlug.
Bundeskanzerlin Angela Merkel selbst allerdings hatte noch im Wahlkampf 2017 betont: Der Islam gehöre durchaus zu Deutschland. Horst Seehofer geht mit seiner Aussage jetzt auf Distanz zur Kanzlerin.
Seehofer über Muslime
Die bei uns lebenden
Muslime gehören aber selbstverständlich zu Deutschland. Das bedeutet
natürlich nicht, dass wir deswegen aus falscher Rücksichtnahme unsere
landestypischen Traditionen und Gebräuche aufgeben
Seehofer kündigte an, erneut Islamkonferenzen einzuberufen, um
über Integrationsprobleme von Muslimen zu diskutieren.
Seehofer an muslimische Verbände
Wir müssen
uns mit den muslimischen Verbänden an einen Tisch setzen und den
Dialog suchen und da wo nötig noch ausbauen
Seehofers Forderung
Meine
Botschaft lautet: Muslime müssen mit uns leben, nicht neben oder
gegen uns. Um das zu erreichen, brauchen wir gegenseitiges
Verständnis und Rücksichtnahme. Das erreicht man nur, wenn man
miteinander spricht
Mit "Hochdruck" will Seehofer zudem die Einrichtung zentraler
Aufnahmestellen vorantreiben, so genannte Anker-Zentren. Darin sollen Asylbewerber
nach ihrer Ankunft untergebracht werden, bis über Ihren Antrag
entschieden ist. «Dieses Gesetzesvorhaben wollen wir noch bis zur
Sommerpause angehen. Ein erstes "Anker-Zentrum" soll bis zum Herbst
entstehen. (mit dpa)
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