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Baerbock will Flugreisen teurer machen – Kinderbetreuung ist Männersache

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In Umfragen liegt Annalena Baerbock weiter vor Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD).Bild: IMAGO / Martin Müller
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Annalena Baerbock will Flugreisen teurer machen – Ehemann soll sich um Kinder kümmern

16.05.2021, 09:37
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Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat angekündigt, dass sich ihr Ehemann im Falle ihres Wahlsieges komplett um die Betreuung der beiden gemeinsamen Kinder kümmern will. "Die Verantwortung des Kanzlerinnenamtes bedeutet, Tag und Nacht zur Verfügung zu stehen. Das kann ich auch deshalb, weil mein Mann in dem Fall voll Erziehungszeit nehmen würde", sagte die 40-Jährige der "Bild am Sonntag". Die Grünen-Vorsitzende und ihr Mann Daniel Holefleisch sind Eltern von zwei Töchtern im Alter von fünf und neun Jahren.

Baerbock traf Entscheidung zur Kanzlerkandidatur mit Ehemann zusammen

Baerbock betonte, dass ihr Partner bereits jetzt für die Erziehungs- und Hausarbeit zuständig sei: "Mein Mann übernimmt die volle Verantwortung und Arbeit zuhause. Schon die letzten Jahre hat er seine Stunden im Job reduziert, weil ich oft frühmorgens aus dem Haus gehe und in der Nacht nach Hause komme", sagte sie. In der Endphase des Wahlkampfs werde er ab August eine Auszeit nehmen und ganz zuhause sein, "auch um beim Schulanfang unserer jüngeren Tochter als Vater da zu sein".

Ihr Mann hatte nach Baerbocks Worten ein Vetorecht bei der Entscheidung für die Kanzlerkandidatur, "weil das alles auch unser gesamtes Familienleben verändert". Holefleisch arbeitet aktuell als Lobbyist bei der Post. Sollte seine Frau Kanzlerin oder Ministerin nach der Bundestagswahl werden, dürfte für ihn ein Jobwechsel anstehen: "Wenn ich ein Regierungsamt annehme, ist ganz klar, dass mein Mann seine Arbeit dort so nicht fortführen wird", sagte Baerbock.

Baerbock will Flugreisen teurer machen

Im Falle einer Regierungsübernahme will sie Flugreisen teurer machen und Kurzstreckenflüge abschaffen. Baerbock sagte BILD am SONNTAG: "Ich finde es nicht fair, dass mit unser aller Steuergeld das Kerosin subventioniert wird, während Fernfahrten mit der Bahn gerade zu Stoßzeiten teuer sind. Wer als Familie mit dem Zug reist, sollte doch weniger zahlen als für die Kurzstrecke im Flugzeug. Und ja, Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben." Billigpreise wie Mallorca-Flüge für 29 Euro soll es nach Baerbocks Willen nicht mehr geben: "Jeder kann Urlaub machen, wo er will. Aber eine klimagerechte Besteuerung von Flügen würde solche Dumpingpreise stoppen."

Das erste Gesetz, dass sie als Kanzlerin auf den Weg bringen würde, wäre "ein Klimaschutzsofortprogramm". Auch würde sie eine Solaranlagenpflicht für Neubauten durchsetzen: "Künftig muss in Deutschland gelten, dass in der Regel nur noch mit Solardach neu gebaut wird."

Nach einem Wahlsieg will Baerbock mit Linken, FDP, SPD und Union über eine Regierungsbildung sondieren. "Wenn wir stärkste Kraft werden sollten, würden wir alle demokratischen Parteien zu Gesprächen einladen, mit denen eine Mehrheit möglich wäre. Ausgenommen natürlich die AfD. Dann könnte es verschiedene Sondierungsrunden geben", so die Grünen-Vorsitzende. Sie verwies darauf, dass in Baden-Württemberg gerade auch eine Ampel und Grün-Schwarz sondiert worden seien.

"Für mich spielen neben dem Klimaschutz die soziale Frage und eine gemeinsame europäische Außenpolitik eine zentrale Rolle. Am Ende kommt es darauf an, wo es die meisten Schnittmengen gibt", so Baerbock.

Eine Koalition mit der Linkspartei schloss die grüne Kanzlerkandidatin ausdrücklich nicht aus und verwies darauf, dass es in der Außenpolitik auch mit CDU/CSU Probleme geben würde: "Ich habe einen großen Dissens mit Teilen der Linkspartei, unter anderem in Bezug auf ihre zu nachsichtige Haltung gegenüber autoritären Regimen wie Russland. Aber auch Teile der Union sind da nicht glasklar – siehe ihre Unterstützung für die russische Gaspipeline Nord Stream 2."

Mit Blick auf die Bundestagskandidaturen der CDU-Politiker Friedrich Merz und Hans-Georg Maaßen forderte Baerbock die Union zu einer klaren Abgrenzung nach rechts auf: "Die Union muss ihre Flanke nach rechts außen schließen."

(vdv/dpa)

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