Die Menschen in Deutschland blicken pessimistisch in die Zukunft. Bild: getty / E+ / AscentXmedia
Deutschland
26.05.2020, 12:2626.05.2020, 12:27
Je länger die Corona-Pandemie unser Leben
bestimmt, desto stärker trübt sich die Stimmung der Menschen in
Deutschland ein.
- Laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach blicken aktuell nur noch 22 Prozent der Bevölkerung mit Hoffnungen auf das kommende Jahr.
- 44 Prozent der Befragten sehen den kommenden zwölf Monaten dagegen mit Befürchtungen entgegen.
- 27 Prozent äußern Skepsis.
Davor haben die Menschen Angst während der Pandemie
Die Angst, sich persönlich mit dem Coronavirus zu infizieren, ist
in Deutschland zwar in den vergangenen Wochen gesunken. Waren es im
April noch 44 Prozent, die fürchteten, sich mit dem Erreger der
Lungenkrankheit Covid-19 zu infizieren, so sind es einen Monat später
nur noch 31 Prozent.
Größer geworden ist dagegen die Angst vor Wohlstandsverlust als
Folge der Pandemie. Diese Sorge treibt laut Umfrage auch diejenigen
um, die persönlich bis jetzt noch keine Einkommenseinbußen erlitten
haben. Dass sich die Konjunktur in den kommenden zwölf Monaten noch
nicht erholen wird, erwarten 70 Prozent der Bevölkerung.
46 Prozent
der Teilnehmer der Befragung sagen, sie rechnen mit einer
Verschlechterung ihrer eigenen wirtschaftlichen Lage durch die
Pandemie.
Große Mehrheit ist zufrieden mit dem Krisenmanagement
Dass die Oppositionsparteien aus den zahlreichen Ängsten und
Sorgen, die derzeit die Deutschen bewegen, bislang kaum Kapital
schlagen können, hängt mit dem relativ großen Vertrauen in das
Krisenmanagement der Bundesregierung zusammen. In der zweiten
Maiwoche zeigten sich rund drei Viertel der mehr als 1000 befragten
Bürger mit der Arbeit der Regierung zufrieden. Eine Ausnahme bilden
hier nur die AfD-Wähler. 62 Prozent der Anhänger der Rechtspopulisten
sind der Meinung, die Bundesregierung leiste hier keine gute Arbeit.
Die größte Zustimmung erntet in der Krise Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU), die bei der Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen immer
wieder mehr Vorsicht angemahnt hat.
Fast genauso zufrieden sind die
Bürger mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) (70
Prozent). Das Krisenmanagement von Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) finden dagegen nur 32 Prozent
der Befragten überzeugend.
So beliebt wie je: Bundeskanzlerin Merkel. Bild: dpa / Michael Kappeler
Frage zu Verschwörungstheorien liefert erstaunliche Zahl
Um herauszufinden, wie viele Menschen für Verschwörungstheorien
im Zusammenhang mit Covid-19 empfänglich sind, haben die Demoskopen
des Allensbach-Institut gefragt: "Man hört ja manchmal, dass es bei
den Maßnahmen gegen die Corona-Krise um etwas ganz anderes geht als
das, was Politik und Medien sagen. Ist da Ihrer Meinung nach etwas
dran, oder ist das Ihrer Meinung nach ein unbegründeter Verdacht?"
Eine Mehrheit von 56 Prozent hält diesen Verdacht für
unbegründet. 17 Prozent sind unentschieden. Immerhin 27 Prozent der
Befragten glauben aber, da sei etwas dran.
Auch hier stechen die
AfD-Anhänger heraus: 76 Prozent von ihnen glauben, die politisch
Verantwortlichen verfolgten mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der
Pandemie eigentlich ganz andere Ziele. Von den Wählern der SPD
vertreten nur acht Prozent diese Auffassung. Bei den Anhängern der
anderen im Bundestag vertretenen Parteien liegen die Werte zwischen
20 und 29 Prozent.
Defizite bei Schulen
Über alle Parteigrenzen hinweg sind sich die Bundesbürger einig,
dass die Krise gezeigt hat, dass das deutsche Gesundheitssystem trotz
Personalmangels und Engpässen bei der Schutzausrüstung deutlich
besser gerüstet ist als andere Länder.
Große Defizite sehen die
Bürger dagegen in anderen Bereichen – etwa in den Schulen und bei der
Digitalisierung. "Die Corona-Krise hat für fast jeden Bürger spürbar
gemacht, wie rückständig Deutschland in Sachen Digitalisierung ist",
sagt Klaus Schweinsberg vom Centrum für Strategie und Höhere Führung,
das die Umfrage in Auftrag gegeben hatte.
(ll/dpa)
Mit nur 19 Jahren ist Manuel Fernandez einer der jüngsten und beharrlichsten Demokraten in Florida. Als treuer Anhänger von Kamala Harris und Joe Biden und Vorsitzender der Demokraten am Miami Dade College hat er keine Scheu, seine Überzeugungen in einem Staat kundzutun, der weitgehend für die Sache Trumps eintritt. Ein Porträt.
Manuel, "Manny", hat sich mit uns in einem Starbucks in der Nähe verabredet. Man erkennt ihn schon von weitem, den 19-jährigen Mann mit der schlanken Figur und dem schmalen Gesicht, das unter einer hellblauen Cap verloren wirkt.