Die CSU will Anreize schaffen, um neue Pflegekräfte zu bekommen.Bild: ZB / Sebastian Kahnert
Deutschland
Als Konsequenz aus der Corona-Krise will sich
die Bundestags-CSU für eine "Neueinsteiger-Prämie" von 5000 Euro für
neue Pflegekräfte einsetzen. Das geht aus einer Beschlussvorlage für
die Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten Anfang Januar hervor, die
der Deutschen Presse-Agentur vorliegt - zuerst hatte die "Süddeutsche
Zeitung" darüber berichtet. Die 5000 Euro sollen Pflegekräfte nach
ihrer Ausbildung bekommen, wenn sie weiter im Pflegeberuf arbeiten.
Zudem sollen die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessert
werden, etwa durch mehr Angebote der Gesundheitsförderung.
Krankenhaus-Kitas mit gesicherter Nacht-Betreuung sollen gefördert
werden. "In der Corona-Pandemie hat das medizinische Personal
Großartiges geleistet. Jetzt ist es Zeit, etwas zurückzugeben", heißt
es in dem CSU-Papier.
CSU will "neuen Aufbruch" nach Corona-Krise
Mit fünf Milliarden Euro "Sicherstellungszuschlag" will die CSU
zudem dafür sorgen, "dass die Krankenhäuser auf dem Land erhalten
bleiben und Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau gewährleisten".
Insgesamt fordert die Bundestags-CSU nach der Corona-Krise einen
"neuen Aufbruch" - etwa mit einer verbesserten Vereinbarkeit von
Familie und Beruf, einer Stärkung von Familien, von Rente und Pflege.
Konkret erneuert die Bundestags-CSU etwa ihre Forderung nach
einem "Elterngeld-Bonus", um mehr Väter zu einer längeren Elternzeit
zu bewegen. "Wenn sowohl Vater als auch Mutter Elternzeit nehmen,
soll der Anspruch auf das Elterngeld um weitere zwei Monate (12+4)
steigen", heißt es in dem Papier. Dabei soll es aber auch weiterhin
bei der Begrenzung auf zwölf Monate pro Elternteil bleiben.
Ebenso erneuert die CSU-Landesgruppe ihre Forderung nach einer
stärkeren finanziellen Förderung der Kinderbetreuung. Konkret sollen
Kinderbetreuungskosten demnach voll von der Steuer absetzbar sein
statt wie bisher nur zu zwei Drittel. Der Höchstbetrag sollte laut
Beschlussvorlage von 4000 auf 6000 Euro pro Kind und Jahr steigen.
Neue CSU-Pläne für Pflege, Rente und Ehegattensplitting
Bei der Pflege fordert die Bundestags-CSU einen
"Eigenanteil-Deckel". "Konkret soll der Eigenanteil für die Pflege im
Heim auf maximal 700 Euro pro Monat gedeckelt werden", heißt es in
der Beschlussvorlage. "Eine gute und bezahlbare Pflege ist eine der
größten sozialen Herausforderungen unserer Zeit. Wir wollen deshalb
den Eigenanteil an der Pflege, den der einzelne leisten muss, wirksam
begrenzen."
Bei der Rente bekräftigt die CSU ihre Forderung nach einem
"Starterkit" für die Altersvorsorge. Dafür soll der Staat ab Geburt
bis zum 18. Lebensjahr für jedes Kind 100 Euro pro Monat in einen
Generationen-Pensionsfonds einzahlen. Das Geld soll dann später
zusätzlich zu bestehenden Rentenansprüchen ausgezahlt werden.
Bei der Steuer will die CSU-Landesgruppe das Ehegattensplitting
durch ein "Vorteils-Splitting" ergänzen. So soll ermöglicht werden,
"dass beide Ehepartner gleichberechtigt vom Steuervorteil
profitieren", die steuerlichen Vorteile sollen "gleichermaßen hälftig
bei beiden Partnern monatlich berücksichtigt" werden, heißt es in dem
Papier.
Anders als üblich kommen die CSU-Bundestagsabgeordneten wegen der
Corona-Krise diesmal nicht im Kloster Seeon (oder früher in Wildbad
Kreuth) in Oberbayern zusammen. Tagungsort ist diesmal
Berlin.
(hau/dpa)
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