Die Polizei räumt gerade den Hambacher Forst und wie so oft in der Vergangenheit sorgt das für spektakuläre Bilder und Überschriften.
Bei dem Einsatz in dem wegen des Kohlebergbaus von der Abholzung
bedrohten Hambacher Forsts in Nordrhein-Westfalen wurden drei Menschen festgenommen. Wie die Polizei in Aachen
mitteilten, diente die Aktion unter anderem der Beseitigung von
Barrikaden auf Zugangswegen und der Beschlagnahme von Beweismitteln.
Aktivisten halten seit langem einen Teil des Waldes besetzt, es kommt
immer wieder zu Zusammenstößen.
Es hat dabei mittlerweile Tradition bei den Aktivisten, den Beamten sogenannte Barrikaden in den Weg zu legen und von hoch oben aus den Bäumen heraus die Besetzung des Waldstücks aufrecht zu erhalten. Sie befürchten, das aus dem der Energie-Konzern RWE bald das vermutlich größte Tagebau-Gebiet für Kohle in Europa machen will.
Dadurch entstehen solche Bilder:
Bild: X03860
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Und dadurch entstehen Schlagzeilen wie "Polizei findet möglicherweise Sprengstoff im Hambacher Forst". Eine Nachricht, die auch über die Agenturen verbreitet wird. Wir haben diese Woche mit Aktivisten des Hambacher Forsts gesprochen und heute auch noch einmal bei der Polizei angerufen.
Aus den Gesprächen wurde deutlich: Don't Panic, niemand plant im Hambacher Forst eine Bombe hochgehen zu lassen.
Das alte Spiel um den Wald
Bei den Bomben handelt es sich um Attrapen, und nach Jahren des Widerstands im Hambacher Horst ist das auch allen klar. Wie Unterstüzter des Widerstands gegenüber watson erzählen, bauen die Besetzer Bomben mit verdrahteten Behältern nach und klemmen sie an ihre Barrikaden. "Jeder weiß, dass es sich um Attrapen handelt, wir haben jede Woche viele Besucher und Begehungen im Wald, wir würden diesen Leuten nie Schaden zufügen", sagt ein Beteiligter.
Auch die Polizei sagt, man kenne die Guerilla-Taktik seit Jahren.
Eine Polizeisprecherin sagte zu watson:
"Das ist das alte Spiel, weil die Aktivisten, dass wir zur Vorsicht trotzdem den Räumungsdienst rufen müssen"
BWeiter heißt es bei der Polizei, dass die eigenen Beamten mit Pyrotechnik beschossen und von Holzplattformen auf Bäumen
mit Urin und Fäkalien bespritzt worden seien.
Bei einem Festgenommenen handelte es
sich demnach um einen Demonstranten, der sich auf einer Konstruktion
befand. Zudem wurden zwei Frauen festgenommen, bei denen Gegenstände zum
Bau von Zwillen und Geschossen gefunden wurden.
Das ist der Hintergrund der Räumung
Gegen
die Abholzung des Waldes im Rheinland gibt es unter dem Stichwort "Hambi bleibt" seit langem heftige Proteste von Besetzern vor Ort,
die sich auch gegen die Braunkohle insgesamt richten.
RWE will für den Braunkohleabbau mehr als 100 der
verbliebenen 200 Hektar Wald abholzen, darf damit aber frühestens mit
Beginn der Rodungssaison ab 1. Oktober beginnen. Für die Wahldbesetzer ist die Rodung eine der schlimmsten aktuellen Bedrohungen für die Umwelt.
Ein Aktivist sagte zu watson:
"Uns droht da das größte Loch und gleichzeitig der größte Co2-Produzent Europas"
Aus Sicht von RWE ist die Rodung unvermeidbar, um die Stromproduktion
in den Braunkohlekraftwerken zu sichern. Davon hingen rund 10.000
Stellen und die Sicherheit der Energieversorgung in
Nordrhein-Westfalen ab.
Umweltschützer fordern einen schnellen
Ausstieg aus der klimaschädlichen Braunkohle und zumindest ein
Rodungsmoratorium, solange die bundesweite Kohlekommission tagt.
Rund 200 RWE-Mitarbeiter entfernten am Mittwoch trotzdem mit schwerem Gerät Baumstämme und
Äste von den Wegen. Teils seien auch Gräben und Erdlöcher
zugeschüttet und Müll aus dem Wald entfernt worden, sagte
ein RWE-Sprecher.
Franziska Brantner entlarvt Putin-Lüge über angebliches Luxus-Haus
Russland rüttelt mit aller Macht an den Grundfesten Europas. Nicht nur mit Bombenkampagnen und Bodentruppen in der Ukraine versucht der russische Machthaber Wladimir Putin, den Westen zu attackieren. Auch innerhalb der europäischen Staatengemeinschaft nutzt er jede Gelegenheit, um einen Keil in die Einigkeit zu treiben.