Wer ein Nazi ist, scheint noch lange kein Rechtschreibnazi zu sein...
Am Samstag wollte eine rechte Bürgerinitiative in Magdeburg eine Großdemonstration veranstalten. Was als großer Fackelmarsch angekündigt war, scheiterte an relativ geringer Resonanz: 200 Rechte - darunter Angehörige der AfD-Abspaltung "Aufbruch deutscher Patrioten", Republikaner, NPDler und parteilose Nazis - versammelten sich. Im November 2018 kamen in Magdeburg beim letzten Mal, als ein solcher Fackelmarsch stattfand, noch 500 Rechtsextreme zusammen. (neues-deutschland.de)
Die Leitsprüche am Samstag in Sachsen-Anhalts Hauptstadt lauteten unter anderem: "Deutsche Opfer, fremde Täter", "Heimat verteidigen" – die üblichen Behauptungen, die üblichen Forderungen.
Auch "Deutsche helfen Deutschen" war als einer der Aufrufe auserkoren, der per Plakat in die Öffentlichkeit getragen werden sollte. Doch die Herren, die dieses Transparent hielten, offenbarten eine klaffende Lücke in Sachen deutscher Rechtschreibung.
Natürlich gab es am Samstag auch große Proteste: Bereits am Nachmittag ließ das Bündnis "Ravende Europäer gegen Intoleranz und Nationalismus" am zentralen Hasselbachplatz Musik erschallen, um für Vielfalt zu demonstrieren. Eine Sitzblockade hielt den rechten Aufmarsch fast eine Stunde auf.
(as/dpa)