Alexander, Justin und Sara sind über 90. Sie haben den Holocaust überlebt. In einem bewegenden Video reagieren die drei nun auf Hasskommentare im Netz. "Mir macht das Angst", sagt der 93-jährige Justin.
Gedreht wurde das Video von "Deutschland 3000", einem Webvideo-Format des jungen ARD- und ZDF-Angebots Funk. Am Freitag wurde das Video veröffentlicht. Seitdem haben es schon über eine Million Menschen gesehen.
Im Video lesen die drei Holocaust-Überlebenden Onlinekommentare vor, in denen der Holocaust geleugnet und antisemitisch und rassistisch gehetzt wird. "Hitler wollte keinen Krieg. Der Holocaust hat nie existiert", heißt es in einem. "Das ist eine Schande, wenn ich sowas höre", sagt der 93-jährige Alexander darauf. Er hat das Konzentrationslager Sachsenhausen überlebt.
"Natürlich hat der Holocaust existiert", ergänzt Justin. "Da muss man bloß in die Konzentrationslager fahren." Justin hat das Vernichtungslager Auschwitz überlebt. Im Video erklärt er, wie er sich vor der "Selektion", gerettet hat, vor dem Aussortieren für die direkte Ermordung.
Augenzeugenberichte vom Grauen der Konzentrationslager wechseln sich im Video mit aktuellen Hasskommentaren ab. Aus der Geschichte zu lernen, das ist die Aufforderung des Videos.
Die drei Holocaust-Überlebenden richten sich mit einer Aufforderung an die junge Generation: Die Jungen sollen den "Staffelstab" übernehmen, das weitermachen, was sie nicht mehr können – und dafür sorgen, dass sich die Geschichte niemals wiederholt.
(fh)