Die Grünen sind bundesweit im Höhenflug. Seit dem Triumph bei der Europawahl liegt die Öko-Partei bundesweit bei über 20 Prozent. Aber: In Thüringen war davon nichts zu spüren. Im Gegenteil.
Die Grünen erreichten in ersten Hochrechnungen nur knapp über fünf Prozent. Parteichef Robert Habeck war am Sonntagabend enttäuscht. "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, aber wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden", sagte Habeck am Rande der Grünen-Wahlparty am Sonntag in Erfurt.
Habeck sprach von einer "total dramatischen Situation". Die Bundesrepublik befinde sich in einer neuen Phase:
Eine "Ausschließeritis" könne nicht gebraucht werden. "Letztlich bleibt das Fazit, dass alle demokratischen Parteien gesprächsbereit bleiben müssen."
Eine Antwort von Habeck war: "Ehrlicherweise muss man sagen, dass wir es in den ostdeutschen Bundesländern noch schwerer haben, weil wir eine Partei des Wandels sind und die Menschen hier in den letzten 30 Jahren Wandel und Veränderung für drei Leben erlebt haben, häufig mit Enttäuschungen verbunden."
Thüringen sei nochmal ein anderes Terrain gewesen für seine Partei als Brandenburg und Sachsen. "Das hätte ich gar nicht gedacht, aber es war so", gab Habeck zu. In Brandenburg hatten die Grünen 10,8 Prozent, in Sachsen 8,6 Prozent erreicht.
Damals hatte Habeck das – im Vergleich mit den bundesweiten Ergebnissen der Grünen schwächere – Ergebnis damit erklärt, dass die liberale Mitte zu einem gewissen Anteil "taktisch" gewählt habe und die Grünen darunter gelitten hätten.
Über den Unterschied in den Wahlkämpfen zwischen Thüringen und den anderen Wahlen in Ostdeutschland sagte Habeck nun resigniert:
Da sei es den Grünen nicht gelungen, "einen Fuß in die Tür zu bekommen".
Heißt für die Ökopartei: "weiterarbeiten".
(ll/hau)