Politik
Deutschland

AfD akzeptiert Bußgeld wegen Spendenaffäre

ARCHIV - 09.01.2020, Berlin: Der AfD-Vorsitzende J
Die AfD hat im Landtagswahlkampf von Jörg Meuthen (Baden Württemberg) verbotenerweise anonyme Spenden angenommenBild: dpa / Paul Zinken
Deutschland

AfD akzeptiert Bußgeld wegen Spendenaffäre

26.06.2020, 11:4826.06.2020, 12:18

Die AfD akzeptiert das gegen sie wegen einer Spendenaffäre verhängte Bußgeld in Höhe von 269.400 Euro. Der Bundesvorstand habe am Freitag in Suhl beschlossen, in dem Rechtsstreit mit der Bundestagsverwaltung nicht in Berufung zu gehen, teilte die AfD mit. Damit werde die Strafzahlung "in Kürze Rechtskraft erhalten". Der Betrag werde von den turnusmäßigen Zuwendungen aus der staatlichen Parteienfinanzierung abgezogen.

Was war passiert?

In der Angelegenheit geht es um den Landtagswahlkampf von AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen in Baden-Württemberg 2016. Damals hängte die PR-Agentur Goal AG mit Sitz in der Schweiz Plakate auf, verteilte Flyer und schaltete Anzeigen in Lokalblättern. Finanziert wurde dies von Spendern. Den gesamten Vorgang wertete der Bundestag als verbotene Annahme anonymer Spenden und verhängte das Bußgeld.

Die AfD ging dagegen vor dem Berliner Verwaltungsgericht vor und verlor. Vor Abschluss des Verfahrens hatte Meuthen angekündigt, im Falle einer Niederlage in Berufung zu gehen. Der Vorstand sei weiterhin von der "Unrechtmäßigkeit" des Bußgeldbescheids "zutiefst überzeugt", erklärte nun Parteichef Meuthen am Freitag. "Laut anwaltlicher Einschätzung" sei es aber "eher fraglich, dass wir mit unserer Rechtsauffassung in weiteren Instanzen obsiegen würden". Das Verfahren sei zugleich sehr aufwendig und teuer.

Der Parteivorstand habe sich daher "in nüchterner Abwägung der Chancen und Risiken dazu entschlossen, auf den weiteren Versuch, unser Recht in dieser Sache durchzusetzen zu versuchen, zu verzichten", erklärte Meuthen weiter. "Manchmal sind Recht haben und Recht bekommen eben einfach zwei unterschiedliche Dinge, wer hätte das noch nicht erlebt", resümierte er.

(lin/afp)

Mehr in Kürze auf watson

Europa kauft Drohnen aus der Ukraine – und unterliegt gefährlichem Irrtum
Während europäische Staaten aufrüsten, um sich gegen die wachsende Bedrohung aus Russland zu wappnen, greifen sie verstärkt auf ukrainische Technologie zurück. Doch Expert:innen warnen: Wer nur die Geräte übernimmt, lernt die falsche Lektion aus dem Krieg.
Europa rüstet sich für eine neue Form der Kriegsführung, die in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion längst Alltag ist: den Drohnenkrieg. Seit russische Drohnen immer häufiger über europäischen Luftraum fliegen, wächst die Sorge, dass die eigenen Armeen für die falsche Art Krieg vorbereitet sind.
Zur Story