Im Februar wird die Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin wiederholt. Nach den Pannen bei der Wahl am 26. September 2021 wird die Zusammensetzung des Berliner Landesparlaments neu gewählt.
Die Berliner CDU steckt mitten im Wahlkampf und versucht, mit einem Slogan wohl auch die jungen Leute anzusprechen.
Auf Plakaten schreiben sie: "Was Kriminelle bald häufiger hören: Haftbefehl".
Diesen Spruch postet die Berliner CDU auch auf ihren sozialen Kanälen. Ihr zufolge hören viel zu wenige Straftäter Haftbefehl – und das liege nicht an ihrem Musikgeschmack. Eine Andeutung auf den gleichnamigen deutschen Rapper.
Dem "Tagesspiegel Checkpoint" ist diese Doppeldeutigkeit nicht entgangen. Das Social-Media-Team sagt "Chapeau" und gratuliert der Berliner CDU mittels Instagram-Posting zu diesem gelungenen Wortspiel. Dazu posten sie ein Foto des Rappers mit dem Wahl-Slogan und dem Hinweis: CDU wählt auf Plakaten Rap.
Sicherheitshalber fragt "Tagesspiegel-Checkpoint" nach, ob diese Doppeldeutigkeit so gewollt war. "Falls nicht, verweisen auf das Jugendwort des Jahres 2021", heißt es im Post. Das lautete "cringe", womit die Jugend peinliche Situationen beschreibt.
Prompt kontert die Berliner CDU.
Die Berliner Christdemokrat:innen reagieren mit einem erneuten Wortspiel: "Chabos wissen, wer der Wegner ist." Mit dieser Antwort vereinen sie den bekannten Song von Haftbefehl "Chabos wissen, wer der Babo ist" und den Parteivorsitzenden der CDU Berlin, Kai Wegner.
Doch warum will die Berliner CDU dafür sorgen, dass mehr Kriminelle Haftbefehl hören?
Laut der Berliner CDU mahlen die "Mühlen der Berliner Justiz oft zu langsam". Das gelte auch für Angriffe auf diejenigen, die sich tagtäglich für den Schutz anderer einsetzen. Deswegen fordern sie ein beschleunigtes Verfahren bei besonders schweren Angriffen auf Polizei und Feuerwehr. Gerade nach der brutalen Silvesternacht in Berlin steht dieses Thema im Fokus der Öffentlichkeit.
Wie die Partei das umsetzen will, listet sie in dem Post auf. Unter anderem sollen klare Ansprechpartner:innen bei Polizei und Staatsanwaltschaften geschaffen werden, die sich um schwere Angriffe gegen Einsatzkräfte kümmern. Ob die Berliner CDU damit einen Nerv trifft, wird sich bei der nächsten Wahl zeigen.
Als wahrscheinlicher Termin der Wiederholungswahl gilt nach bisheriger Einschätzung des Landeswahlleiters Stephan Bröchler der 12. Februar.
(Mit Material der dpa)