Ganz der Macher ist er wieder, Horst Seehofer. Im Sommerinterview mit dem ZDF spricht er am Sonntag von wichtigen Entscheidungen, die da auf die GroKo zukommen. "Bei der Rente, bei der Arbeitslosenversicherung, bei
der Mietpreisentwicklung, beim Fachkräftezuwanderungsgesetz" und dann betont Seehofer ganz schnell: Nein, einen Streit im Ausmaß der gerade geschafften Regierungskrise werde es nicht noch einmal geben. Er spielt dabei vor allem auf die Widersprüche in der Rentenfrage an, bei der zuletzt vor allem CSU und SPD aneinandergeraten sind.
Vielleicht konnte sich Seehofer auch deshalb einen kleinen Seitenhieb gegen den Koalitionspartner trotzdem nicht verkneifen.
Bei seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Finanzminister Olaf Scholz am Vorabend sei die Atmosphäre sehr
sachlich gewesen. Auch hier, natürlich, kein Streit.
Das soll alles recht stabil klingen. Und wie Seehofer es selbst sagt: "Zusammenhalt" ist vor den Wahlen in Bayern wichtig.
Die gilt eben nicht nur für seine eigene CSU sondern auch die Große Koalition in Berlin, die noch im Frühsommer beinahe am Asylstreit zerbrochen wäre.
Seit diesem Streit sinken die Umfragewerte auch für die CSU in Bayern. Nicht zu viel Hickhack also, lieber den Burgfrieden zeigen. Man soll die Leute ja auch nicht zu sehr verunsichern.
(mbi/dpa)