Annika Klose lässt ihre Kritiker gleich eine Sache wissen: "Es ist provokant – und das war unsere Absicht", schreibt die Chefin der Jusos Berlin bei Facebook. Sie spricht vom neuen Wahlplakat der SPD-Jugend in der Hauptstadt, das gerade für einigen Streit sorgt.
Darauf ist eine junge Frau in Europa-Pulli zu sehen, die mit einem schwarzen Baseball-Schläger posiert. Dazu die Worte: "Nationalismus eiskalt abservieren".
Die Aussage dahinter sei für Klose klar: Ein Aufruf zum Protest gegen rechte Strömungen im Land und zur Europawahl. Auf Facebook schreiben die Jusos: „Nationalismus eiskalt abservieren – am 26. Mai wählen gehen! #WirPackenan #EuropaistdieAntwort“.
Gerade, weil die Jusos mit einem Baseball-Schläger zu eigentlich friedlichen Demonstrationen für ein geeintes Europa aufrufen, zieht das Motiv heftige Kritik auf sich. Die kam flächendeckend aus allen Lagern, auch aus der SPD selbst.
SPD-Landeschef Michael Müller etwa sagte: „Wir distanzieren uns ausdrücklich von dieser Form des Wahlkampfs. Das vorliegende Motiv kann als Aufruf zur Gewalt missverstanden werden.“
Auch von Seiten des Jusos-Chefs Kevin Kühnert kam bisher kein Kommentar zu der Aktion. Auf Anfrage der Berliner "Morgenpost" teilte dessen Sprecher nur mit: Man habe dem nichts mehr hinzuzufügen.
Auch Stefan Evers, Geschäftsführer für die CDU im Abgeordnetenhaus, übte auf Facebook harsche Kritik: "Liebe Jusos Berlin, ich halte nichts von Nationalisten – aber noch weniger davon, politische Debatten mit dem Baseballschläger zu führen! Wer so martialisch auftritt, tut Europa keinen Gefallen und ist Teil des Problems, nicht der Lösung!", schrieb er.
(mbi)