Politik
Deutschland

AfD: Lehrermeldeportal in Mecklenburg-Vorpommern verboten

A man helps to set up banners at an election campaign of Germany's far-right Alternative For Germany (AFD) party ahead the upcoming Saxony state elections in Dresden, Germany, August 25, 2019. RE ...
Bild: reuters
Deutschland

AfD-Lehrermeldeportal in Mecklenburg-Vorpommern verboten

13.09.2019, 12:1713.09.2019, 12:17

Der Landesdatenschutzbeauftragte Mecklenburg-Vorpommerns, Heinz Müller, hat das von der AfD betriebene Internetportal "Neutrale Schule" verboten. Aufforderungen an Schüler, Lehrer zu melden, die mutmaßlich gegen das politische Neutralitätsgebot verstoßen, muss der betroffene AfD-Landesverband innerhalb einer Woche von der Seite entfernen, wie Müller am Freitag erklärte. Ansonsten drohe der AfD ein Zwangsgeld.

Müller erklärte:

"Es darf nicht sein, dass Lehrer durch so ein Portal in ihrer Unterrichtstätigkeit eingeschüchtert werden."

Es sei Aufgabe der Lehrer, "für die Demokratie, das Grundgesetz und die darin gewährleistete Menschenwürde einzutreten – dabei sollen sie keine Angst haben, von selbsternannten AfD-Aufpassern behelligt zu werden".

Darum soll das Portal rechtswidrig sein:

Anders als von der AfD angegeben, erhebe die Partei nicht nur die personenbezogenen Daten der Schüler, die eine Meldung verfassen, erklärte Müller. Es würden "ganz gezielt auch die politischen Meinungen der gemeldeten Lehrer" gesammelt. Als besondere Kategorie personenbezogener Daten stehe die politische Meinung jedoch unter besonderem rechtlichen Schutz.

Die Verarbeitung von Daten, aus denen die politische Meinung hervorgeht, sei laut Datenschutzgrundverordnung "grundsätzlich untersagt" und nur in Ausnahmefällen erlaubt. Müller wies darauf hin, dass jeder vom AfD-Landesverband Auskunft verlangen könne, "ob ihn betreffende Daten verarbeitet werden".

Die AfD hatte das Internetportal Ende August freigeschaltet. Die Partei betreibt ähnliche Portale auch in einigen anderen Bundesländern. Kritiker sehen darin einen "Lehrerpranger".

(fh/afp)

Trump blamiert sich auf Flug nach Israel mit Geographie-Kenntnissen
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas scheint befriedet, der große Held heißt Donald Trump. Klingt komisch, ist aber so. Der US-Präsident, der im eigenen Land die Demokratie abbaut, hat sich im Nahen Osten für Frieden eingesetzt und wird dafür nun geehrt. Auf dem Weg zu den Feierlichkeiten unterlief ihm aber mal wieder ein peinliches Missgeschick.
Donald Trump darf sich dieser Tage glücklich schätzen. Ein Krieg wurde befriedet, 20 lebende Geiseln wurden freigelassen, Millionen Palästinenser:innen, die im Gegensatz zu 65.000 anderen den Bombenhagel der israelischen Armee überlebt haben, können endlich damit anfangen, aufzuräumen, was vom Gazastreifen übrig geblieben ist – und doch redet alle Welt vor allem über Donald Trump.
Zur Story