Auch Studenten haben mit finanziellen Schwierigkeiten in der Corona-Krise zu kämpfen.bild: getty
Deutschland
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU)
will Studenten mit Notkrediten durch die Corona-Krise helfen. Das
kündigte die Ministerin am Donnerstag in Berlin an.
- Ab dem 8. Mai können Studentinnen und Studenten bei der staatlichen Förderbank KfW ein zunächst zinsloses Darlehen von bis zu 650 Euro im Monat beantragen.
- Sowohl laufende KfW-Studienkredite als auch neue Anträge sollen für inländische Studierende bis Ende März kommenden Jahres zinslos bleiben. Ausländische Studentinnen und Studenten können den Kredit ab Juli erhalten.
Das Versprechen: unbürokratische Hilfe
Der Antrag soll unbürokratisch über ein Online-Formular möglich
sein, wie das Ministerium verspricht. Wie bei KfW-Studienkrediten
üblich, muss man erst nach einer Karenzphase von 18 bis 23 Monaten
mit der Rückzahlung beginnen. Karliczek geht von einem
Darlehensvolumen von bis zu einer Milliarde Euro aus.
Wer in einer besonders akuten Notlage ist und keine andere Hilfe
etwa von den Eltern bekommt, kann bei seinem örtlichen Studentenwerk auch einen Zuschuss beantragen, der nicht zurückgezahlt werden muss. Der
Bund will dafür den Nothilfefonds des Deutschen Studentenwerks mit
100 Millionen Euro aufstocken.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hatte das Vorhaben der Bildungsministerin gegenüber watson bereits vorige Woche scharf kritisiert: "Frau Karliczek beweist mal wieder kein bis gar kein Gespür. " Der Vorschlag gehe "meilenweit an der Realität vorbei". Studenten könnten das Darlehen nach der Krise womöglich nicht zurückzahlen. Er forderte stattdessen "das BAföG jetzt vorübergehend für alle Studierenden" zu öffnen.
(ll/dpa)
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