Deutschland
17.04.2018, 23:0318.04.2018, 05:56
In der Nacht haben sie sich geeinigt. Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer von Bund und Kommunen einen Durchbruch
erzielt. Beide Seiten nahmen in der Nacht zum Mittwoch einen Kompromiss an.
Verdi-Chef Frank Bsirske war zufrieden:
"Es ist das
beste Ergebnis seit vielen Jahren"
Seehofer war ebenfalls "sehr
zufrieden", dass es für die Bediensteten des öffentlichen Dienstes zu
spürbaren Gehaltsverbesserungen komme sowie zu Verbesserungen bei den
Entgeltstrukturen. Er sprach von einer großen Reform.
Bsirske und Seehofer betonten, dass der öffentliche Dienst als Arbeitgeber
attraktiver und wettbewerbsfähiger werde. Der Verhandlungsführer der
Kommunen, Thomas Böhle, sieht sein Ziel erreicht, dass
durch mehr Geld in den oberen Einkommensgruppen die Chancen steigen,
Fachkräfte wie IT-Spezialisten oder Ingenieure, aber auch
Erzieherinnen zu gewinnen. Er begrüßte die lange Laufzeit.
Laut Bsirske
soll es auch 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung geben sowie eine Anhebung
der Löhne um durchschnittlich zehn Prozent bei Beschäftigungsbeginn.
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund
und Kommunen sollen nach einem vorläufigen Ergebnis der
Tarifverhandlungen höhere Einkommen in drei Stufen erhalten. Das sind die jetzt wichtigen Fragen:
Wie viel Geld gibt es?
- Rückwirkend zum 1. März 2018 gibt es im Schnitt 3.19 Prozent mehr
- zum 1. April 2019 3.09 gibt es noch einmal Prozent mehr
- zum 1. März 2020 gibt es
weitere 1.06 Prozent
Wie lange gilt das Ergebnis?
Die Laufzeit des Abschlusses beträgt 30 Monate. Für
Beschäftigte bis zur Entgeltgruppe sechs soll es eine Einmalzahlung
von 250 Euro geben. Das betrifft unter anderem Müllwerker, die heute
bis zu 2629 Euro verdienen, oder Verwaltungsangestellte (2865 Euro).
Die dritte Runde der Tarifverhandlungen hatte am Sonntag begonnen.
Am Dienstag einigten sich die Verhandlungsführer der Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund dbb sowie des Bundes und der Kommunen auf ihren Vorschlag für einen Abschluss. Das geschnürte Tarifpaket wurde am Abend noch von den Tarifkommissionen von Verdi und dbb beraten. Der kommunale Arbeitgeberverband VKA erörterte das Resultat in einer Mitgliederversammlung mit den Vertretern der deutschen Kommunen. Weitere Warnstreiks sind mit der Einigung abgewendet.
Die Gewerkschaften hatten für die 2.3 Millionen Beschäftigten von
Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Einkommen sowie einen
Mindestbetrag von 200 Euro gefordert.
Das waren die Streitpunkte
Bereits am Vormittag hatte sich eine Einigung abgezeichnet.
Verdi-Chef Frank Bsirske sagte vor Beginn des entscheidenden, vorerst
letzten Verhandlungstages, Arbeitgeber und Gewerkschaften seien "einer Einigung näher gekommen". Einige Hürden waren im Laufe des
Tages noch zu nehmen. Das Ergebnis sei "sehr komplex".
Vor allem der von den Gewerkschaften geforderter Mindestbetrag für
untere Lohngruppen galt als problematisch für die Arbeitgeber – insbesondere der Kommunen. Aber auch die Forderung nach unterm Strich
sechs Prozent mehr Geld war ihnen zu teuer.
Nach zuversichtlichen Tönen zu Beginn der dritten und entscheidenden
Verhandlungsrunde waren zunächst "Komplikationen" aufgetreten.
Möglich seien eine Einigung oder ein Scheitern, hieß es noch am
Montag. In der vergangenen Woche hatten massive Warnstreiks unter
anderem Teile des Nahverkehrs in Deutschland lahmgelegt und den
Flugverkehr gestört.
(mbi/dpa)
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