Bei Comedian Guido Cantz hat sich offenbar einiges angestaut, dem er jetzt Luft machen musste.Bild: imago images / Political-Moments
Deutschland
Sie reißt nicht ab – die Protestwelle gegen rechts, gegen die AfD, für die Demokratie. Hunderttausende gehen seit Wochen auf die Straßen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Die rechtsaußen Partei AfD stellt eine ernstzunehmende Gefahr für die Demokratie dar, deshalb kommt immer wieder die Forderung nach einem Parteiverbotsverfahren auf.
Gleichzeitig befindet sich die Partei seit Wochen in einem Umfrage-Hoch, auch wenn verschiedene Erhebungen seit Beginn der Proteste einen leichten Rückgang beim Zuspruch für die AfD registrieren. Davon profitieren allerdings nicht die Ampel-Parteien – über deren Politik herrscht bei vielen Wähler:innen Frust.
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Parallel zu den Protesten finden in vielen Städten Deutschlands zum Höhepunkt des bunten Karnevalstreibens Umzüge statt. Am Rande eines solchen in der Hauptstadt der Jecken gab Comedian Guido Cantz im Gürzenich in Köln den Einstand bei der alljährlichen Festsitzung. Die übertrug die "ARD" am Montagabend statt dem Polittalk "hart aber fair".
Auch bei dem Comedian hatte sich jedoch offenbar einiges an Frust der Ampel gegenüber aufgebaut. Einem prominenten Gast auf der Sitzung gefiel das besonders gut.
ARD: Comedian Guido Cantz macht sich über Ampel lustig
"Alle reden vom Fachkräftemangel in Deutschland", fing er an. "Das merkst du dummerweise auch in der Bundesregierung."
Klatschend und leicht grinsend ist auch NRW-Ministerpräsident (CDU) Hendrik Wüst unter den Jecken zu finden. Ihm schien zu gefallen, welche Töne Cantz in seiner Rede anstimmte. Doch der Comedian war noch nicht fertig.
Hendrik Wüst nahm als Ministerpräsident von NRW auch an der Festsitzung in Köln teil.Bild: imago images / Political-Moments
"Du musst dich als Komiker zum Teil mehr entschuldigen als Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Und das ist fast unmöglich", thematisierte Cantz die wiederkehrenden Streiks bei der Deutschen Bahn. "Und da läuft's richtig gut. Wie viele Leute kamen zu mir, hast du das gesehen? Die Bahn?", fuhr er fort. "Sechs Tage Streik. Ich sage, entschuldige mal, der Bundeskanzler streikt seit zwei Jahren."
Wüst muss nun richtig lachen, je mehr Spitzen Cantz in Richtung Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schickt.
NRW-Innenminister Herbert Reul hatte ebenfalls seinen Spaß beim Rosenmontagsumzug. Bild: imago images / Political-Moments
Doch auch Lob wollte der Comedian loswerden: in Richtung NRWs Innenminister Herbert Reul (CDU). Er sei aktuell der "Jedi-Ritter der Politik". Damit adressierte Cantz auch die Demonstrationen gegen rechts. Denn Reul kämpfe gegen alles, gegen Clankriminalität, gegen rechts: "Wir sind ein Rechtsstaat und kein rechter Staat". Auch das gefiel dem Saal – es gab tosenden Applaus für Cantz. Der machte an diesem Abend offenbar keinen Hehl aus seiner Zuneigung für die CDU.
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