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CDU Frauen-Union: Wie die Frauen in der Union das Vorsitz-Rennen beeinflussen

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Die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz, neben den aussichtsreichsten CDU-Kandidaten Armin Laschet und Friedrich Merz (rechts).Bild: getty/imago images/Reiner Zensen/ürgen Heinrich/Christian Spicker
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Hinter den Kulissen: Wie die Frauen in der Union das Vorsitz-Rennen beeinflussen

05.03.2020, 10:18
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Nach Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer ist Politik in der CDU wieder Männersache, so scheint es derzeit. Frauen spielen offenbar nur eine Nebenrolle.

Dass dieses Bild problematisch ist, haben auch die drei Kandidaten für den Vorsitz, Armin Laschet, Norbert Röttgen und Friedrich Merz, gemerkt. Röttgen twitterte am Dienstag, die "zweite Person" in seinem Team werde eine Frau sein. Nur um am Mittwoch zu konkretisieren: Damit sei gemeint, er werde als Vorsitzender eine Frau zur Generalsekretärin machen. Genau das hatte tags zuvor auch Merz versprochen.

Ganz vorne aber findet man derzeit keine Frau im CDU-Wettbewerb. Was nicht bedeutet, dass die Frauen in der Union nicht auch ihren Einfluss auf die Wahl des Vorsitzenden nehmen.

Das Netzwerk der Frauen in der Union

Auch die Frauen verfügen über ein Netzwerk in der Partei, alle weiblichen Mitglieder sind automatisch, außer sie widersprechen, Mitglied in der Frauen-Union. Die Partei hat einen Frauenanteil von 26 Prozent. Die Frauen-Union ist damit eine der großen Organisationen innerhalb der Union.

Die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz, ist Staatssekretärin im Kanzleramt und unterstützte 2018 auch Annegret Kramp-Karrenbauer im Rennen gegen Merz und Jens Spahn. Widmann-Mauz gilt als gute und einflussreiche Netzwerkerin. Als sie 2018 für eine ARD-Doku zu ihrem Einfluss befragt wurde, sagte sie nur vielsagend: "Wenn es ein gutes Netzwerk ist, spricht man nicht darüber."

Widmann-Mauz im Gespräch mit Angela Merkel.
Widmann-Mauz im Gespräch mit Angela Merkel. Bild: imago images / Metodi Popow

"Dass die Frauenunion innerparteilichen Einfluss hat, zeigt allein schon die Tatsache, dass alle Bewerber sich jetzt Mühe geben, sich frauenfreundlich zu zeigen", sagt der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer von der FU Berlin gegenüber watson.

Merz stellte etwa nicht nur eine Generalsekretärin in Aussicht. Sondern versprach in seiner Verkündung der Kandidatur auch, dass er "die Perspektive junger Frauen" in Deutschland verbessern wolle. Die Aussage war sicherlich ein bewusst gewähltes Zeichen. Merz' frauenpolitisches Engagement passt bisher noch immer auf einen Bierdeckel.

Ob die Frauen-Union aber letztlich auch personell Einfluss auf die Vorsitzwahl nehmen kann, ist noch offen.

Welchen Kandidaten will die Frauen-Union?

Festgelegt auf einen Kandidaten hat sich der Bundesvorstand der Frauen-Union noch nicht. Die Vorsitzende Widmann-Mauz bestätigte watson, dass sich die Frauen-Union "zeitnah" mit allen drei Kandidaten austauschen werde.

Selbstverständlich müssten bei der Gestaltung der Zukunft der Partei Frauen eine Rolle spielen, betonte Widmann-Mauz. "Die CDU kann nur gewinnen, wenn sie für Wählerinnen weiterhin attraktiv bleibt. Denn bislang haben wir uns bei den Wahlen auf Frauen verlassen können."

Eine Tendenz, welchen Kandidaten sie bevorzugt, lässt sich bei der Merkel-Vertrauten schon ablesen. Sie erklärte beim politischen Aschermittwoch, die aktuellen Herausforderungen dürften "nicht mit den Rezepten der 80er- und 90er-Jahre" beantworten werden. Das klang wie ein Seitenhieb auf Friedrich Merz. Widmann-Mauz forderte zuletzt außerdem mehrfach Geschlossenheit – wie das auch Laschet bei der Verkündung seiner Kandidatur getan hatte.

Alle drei Kandidaten werden sicherlich versuchen, sich bei den Gesprächen hinter den Kulissen die Zustimmung der Frauen-Union zu sichern. Am Ende entscheiden allerdings die 1001 Delegierten des Sonderparteitags am 25. April in einer freien Wahl, wer neuer Parteichef wird.

Widmann-Mauz lasse "eine klare Präferenz erkennen", sagt auch CDU-Experte Niedermayer. Fügt jedoch hinzu: "Das bedeutet nicht, dass sich alle weiblichen Delegierten auf dem Bundesparteitag danach richten werden."

Wichtig für die Frauen-Union wird bei den Gesprächen mit den Kandidaten aber auch sein, eigene Kandidatinnen in den Teams der drei Männer zu platzieren. Der Platz neben einem Kandidaten verspricht bundesweite Aufmerksamkeit.

Die Frauen in der CDU müssen sich jetzt in Stellung bringen, damit sie beim nächsten Rennen um den Vorsitz nicht wieder in eine Lage kommen wie in diesem Jahr: Die Partei will den Chefposten besetzen – aber eine Frau spielt dabei nur eine Nebenrolle.

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