Anschlag in Halle: Youtuber Rezo geht Seehofer im Gamer-Streit hart an
Nach dem rechtsextremen Anschlag auf eine Synagoge in Halle (Sachsen-Anhalt) hat Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit der Forderung, Gamer in Zukunft genauer beobachten zu lassen, für Aufsehen gesorgt. Nun wird der Politiker dafür von Youtuber Rezo hart angegangen.
- Der Innenminister erklärte in einem bereits vorab online gestellten Beitrag aus der ARD-Sendung "Bericht auf Berlin": "Das Problem ist sehr hoch. Viele von den Tätern und potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene. Manche nehmen sich Simulationen geradezu zum Vorbild."
- Die Äußerung sorgte auf Twitter für Aufsehen. Der Rechtsextremist Stephan B. hatte am Freitag gestanden, für den Anschlag auf die Synagoge in Halle verantwortlich zu sein.
- Der 27-Jährige hatte im Vorfeld des Anschlags Medienberichten zufolge viel Zeit in Gamer-Foren verbracht. Seine Tat filmte B. für die Livestreaming-Plattform Twitch, die vor allem von Gamern genutzt wird.
Rezo widerspricht Seehofer
Auf Twitter schreibt er:
Rezo erhält viel Unterstützung
Die Community ist sich einig: Die Forderung von Horst Seehofer ist falsch. Christian Lindner (FDP) schrieb: "Mir fallen so viele Maßnahmen ein, die ergriffen werden sollten, um gegen Rechtsextremismus vorzugehen - Die 'Gamer Szene' unter Generalverdacht zu stellen, ist keine davon."
Und weiter: "Statt Generalverdacht gegen Gamer: Strukturen gegen Rechtsextremismus bei den Behörden ausbauen, Gewalt verherrlichende Foren beobachten, Flickenteppich von allein schon 16 Landesämtern für Verfassungsschutz straffen."
Horst Seehofer wird sich am Sonntagabend detailliert in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" äußern. Eins der Themen der Sendung ist "Rechtsextremismus im Cyberraum".
(hd)