Vor allem Schutzmasken und Medikamente: Das soll die nationale Gesundheitsreserve laut Jens Spahn beinhalten.Bild: reuters / HANNIBAL HANSCHKE
Deutschland
30.11.2020, 11:1130.11.2020, 19:34
Als Konsequenz aus der Corona-Krise will der
Bund an 19 Standorten in Deutschland eine Nationale
Gesundheitsreserve mit wichtigem Material wie Schutzmasken aufbauen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen
Presse-Agentur: "Diese Pandemie lehrt uns, dass wir mehr vorsorgen
müssen." Mit den Plänen soll sich am Montag das Corona-Kabinett
befassen.
Demnach soll die Reserve bis Ende 2021 vor allem mit schon
beschafften Masken gefüllt werden, dann mit Material aus inländischer
Produktion. Ständig vorgehalten werden soll der Bedarf des
Gesundheitswesens und des Bundes für einen Monat.
Reserve vor allem Unterstützung für Ärzte und Pfleger
Die Reserve solle im Kern aus Schutzausrüstung, Schutzmasken,
Beatmungsgeräten und Medikamenten bestehen, erläuterte Spahn. "So
unterstützen wir im Notfall besonders diejenigen, die in
Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen arbeiten. Am
Material soll gute Gesundheitsversorgung nicht scheitern."
Die Bundesregierung hatte Anfang Juni grundsätzlich den Aufbau
einer "Nationalen Reserve Gesundheitsschutz" beschlossen und
beteiligte Ministerien mit einem Konzept beauftragt. Hintergrund ist
auch, dass zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr Schutzmasken und
anderes Material knapp waren. Der Bund stieg daraufhin in die
Beschaffung ein und beschloss Anreize für inländische Hersteller.
Eigene Reserven sollen in erster Linie auch weiterhin medizinische
Einrichtungen und die Länder vorhalten, ehe auf Bundesbestände
zugegriffen werden soll.
Die Einwegmaske auf dem Fiußboden: Ein Symbolbild 2020.Bild: imago images / Stefan Zeitz
Das sind die 16 regionalen Standorte
Die Nationale Reserve soll grundsätzlich dezentral verfügbar
sein, wie es in einer Vorlage heißt. Für die erste Phase sind demnach
derzeit von Seiten des Bundes über Logistikunternehmen 16 regionale
Standorte vorgesehen: Apfelstädt, Augsburg, Bergkamen, Biblis,
Crailsheim, Dortmund, Emmerich, Euskirchen, Halle, Hamburg,
Ibbenbüren, Kabelsketal, Krefeld, Langenhagen, Neuss, Unna. Dazu
kommen vom Bund gemietete Lagerflächen für Handdesinfektionsmittel in
Neustadt, Muggensturm und Krefeld. Die Bundesreserve soll kompatibel
zu Länderreserven sein, beraten werden soll auch über Kooperationen.
Konkret soll die Reserve bestimmte Mengen beschaffen und
bevorraten, sich aber etwa auch Belieferungsoptionen und
Produktionskapazitäten sichern. Mit einer solchen Kombination soll
der Bedarf für bis zu sechs Monate abgedeckt werden können – immer
physisch verfügbar sein soll ein Mindestvorrat für einen Monat. Neben
der Versorgung des Gesundheitssektors und des Bundes solle auch
humanitäre Hilfe mit Schutzausstattung für die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Staaten ermöglicht
werden können, heißt es in der Vorlage.
(vdv/dpa)
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