Auf die Marathon-Sendung von Joko und Klaas über Notstände in der Pflege hat Olaf Scholz via Twitter reagiert. Bild: IMAGO / photothek
Deutschland
01.04.2021, 11:2101.04.2021, 13:44
Die TV-Stars Joko und Klaas haben mal wieder ein Duell mit ihrem Arbeitgeber ProSieben gewonnen und so 15 zusätzliche Minuten Sendezeit in der Primetime bekommen. Die freie Zeit nutzte das Moderatoren-Duo in der Vergangenheit, um auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen.
Am Mittwochabend war das auch so – und trotzdem war alles anders. Mit massiver Überlange berichteten die beiden, in Zusammenarbeit mit dem Sender, über Notstände in der Pflege – und das sieben Stunden am Stück. In sozialen Netzen bekamen die Moderatoren großen Zuspruch für die Aktion.
Olaf Scholz reagiert auf Twitter auf Joko und Klaas-Aktion
Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz äußerte sich ebenfalls: "Danke Joko und Klaas für diese Sendung! Und – man kann es nicht oft genug sagen – Danke an alle Pflegerinnen und Pfleger! Ohne sie geht nichts. Antwort auf diese Erkenntnis ist nicht, Beifall zu klatschen. Respekt heißt: gute Löhne und Arbeitsbedingungen."
Unter dem Tweet des Vizekanzlers sammelte sich jedoch viel Kritik. Der in der Sendung vorkommende Krankenpfleger und Sozialdemokrat Alexander Jorde twitterte: "Ich will keine Worte mehr, ich will Taten. Die SPD ist Teil der Bundesregierung. Du bist Vizekanzler, Olaf Scholz. Worauf warten wir? Wann, wenn nicht jetzt? Hört auf zu reden. Handelt! Wir haben keine Zeit mehr."
Wenn die SPD doch nur an der Regierung wäre – Moment!
Viele Nutzer kritisieren, wie Alexander Jorde, dass die Bundesregierung und Olaf Scholz als Vizekanzler nicht genug unternommen haben. Einer meint, der Tweet sei wie Klatschen – nur schlimmer.
Viele Nutzer formulieren ihre Kritik sarkastisch und spielen darauf an, dass die SPD an zahlreichen Bundesregierungen der letzten 20 Jahre beteiligt war.
Und eine Nutzerin, offenbar selbst in der Pflege tätig, fragt ironisch nach netten Goodie-Bags – auch sie scheint nicht von Scholz' Worten überzeugt zu sein.
(vdv)
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