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Auftakt der Wahlkampf-Schlussphase in Berlin: Union unter Druck

21.08.2021, Berlin: Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, CDU-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, steht neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf der Bühne beim z ...
Armin Laschet steht neben Angela Merkel auf der Bühne beim zentralen Wahlkampfauftakt am Samstag in Berlin.Bild: dpa / Michael Kappeler
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Union zum Wahlkampfauftakt unter Druck

21.08.2021, 10:4121.08.2021, 12:02
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Die Umfragewerte sind miserabel, der Kanzlerkandidat ist angeschlagen und die innere Unruhe dementsprechend groß: Zum Auftakt für die Schlussphase ihres Bundestagswahlkampfs steht die Union enorm unter Druck. Gut fünf Wochen vor der Wahl will Kanzlerkandidat Armin Laschet bei der zentralen Veranstaltung an diesem Samstag im Berliner Tempodrom endlich aus der Defensive kommen. Der CSU-Vorsitzende Markus Söder – einst, und wie manche glauben, womöglich schon wieder Laschets Konkurrent um die Kanzlerkandidatur – soll ihm dabei auf der Bühne helfen, ebenso die scheidende Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Führende CSU-Politiker hatten sich vor dem Auftakt unzufrieden über den bisherigen Verlauf des Wahlkampfs gezeigt. "Es herrscht in der Union eine große Unruhe, was angesichts der Umfragen verständlich ist", sagte Söder dem "Münchner Merkur". "Deshalb ist jetzt die Zeit des Erwachens, Durchstartens und des Kämpfens gekommen: Wir werden nicht einfach so ins Kanzleramt einziehen. Wir müssen hart kämpfen."

Markus Söder sieht eine "Personalisierung" in der Politik

Die schlechten Umfragewerte führte Söder vor allem auf die schlechte bundespolitische Stimmungslage für die CDU zurück. Der Bundestrend sei "noch nicht ausreichend", sagte Söder – und fügte eine Spitze gegen Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) an: "In Bayern hätten wir vielleicht ein besseres Ergebnis erzielen können – wäre ich Kanzlerkandidat geworden."

Dies sei nun aber "Schnee von gestern", sagte Söder. "Jetzt müssen wir alles tun, um Armin Laschet zu unterstützen." Bei dem Kandidaten liege eine große Verantwortung, "denn es kommt auf den Kanzlerkandidaten an – das war schon bei Adenauer, Kohl und Merkel so", sagte Söder. "Heute ist die Personalisierung in der modernen Demokratie sogar noch stärker."

Auch die CSU verliert an Beliebtheit

CSU-Generalsekretär Markus Blume sagte der "Augsburger Allgemeinen", die schlechten Werte für die CDU im Bund drückten auch die CSU in Bayern nach unten. "Die aktuellen Werte sind eine Folge des Bundestrends", sagt er zu den jüngsten Umfrageergebnissen für die CSU. "Wenn die CDU bundesweit knapp über 20 Prozent steht, ist der Abstand zur CSU trotzdem deutlich über zehn Prozent. Wir können uns nicht völlig abkoppeln."

Blume hob aber hervor, dass die persönliche Zustimmung zu Söder "ungebrochen" sei. "Das zeigen alle Umfragen." Eine am Samstag von der "Augsburger Allgemeinen" veröffentlichte Civey-Umfrage sieht die CSU in Bayern nur noch bei 35.4 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat war das ein Minus von acht Punkten. Zugleich war es der schlechteste Wert seit zwei Jahren.

Die SPD bleibt weiterhin ein starker Konkurrent für die Union

Nach den zuletzt schwachen Umfragewerten gab CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt ein klares Ziel für die Bundestagswahl aus: "Eine Union, die sicher gehen will, dass gegen sie nicht regiert werden kann, braucht ein Ergebnis über 30 Prozent", sagte Dobrindt dem "Focus". "Bei der Mobilisierung haben wir noch Luft nach oben." In den nächsten fünf Wochen erwartet Dobrindt von CDU und CSU diesbezüglich das Maximum zu erreichen.

Nachdem die Union über Monate mit komfortablem Vorsprung in den Umfragen auf Platz eins gelegen hatte, ging es für sie zuletzt bergab. Gleichzeitig holte die SPD auf. In der Frage der Kanzlerpräferenz steht in den Erhebungen meist SPD-Kandidat Olaf Scholz auf dem ersten Rang; Laschet liegt zum Teil hinter der Grünen-Bewerberin Annalena Baerbock auf Platz drei.

(lfr/afp)

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