Gerne beklagt die AfD die angebliche Faulheit der Bundestagsabgeordenten anderer Parteien. Dabei zeigt nun ein Bericht: Bei namentlichen Abstimmungen sind es die Reihen der AfD-Fraktion, die am häufigsten leer bleiben.
Die zweithöchste Fehlquote bei namentlichen Abstimmungen hatte dem Bericht zufolge die FDP-Fraktion mit 12,95 Prozent, knapp dahinter lag die Linke mit 12,74 Prozent. Bei der SPD lag die Fehlquote bei 10,31 Prozent, bei den Grünen bei 9,16 Prozent. Am wenigsten fehlten im Durchschnitt Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion (8,64 Prozent) bei diesen Abstimmungen.
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel entgegnete laut "Kontraste": "Die anderen sind doch deutlich höher abwesend. Ich weiß nicht, welche Statistik Sie haben."
Ihr Fraktionskollege Hansjörg Müller sagte demnach aber, dass seine Fraktion inzwischen "in der Realität angekommen" sei. Die Fraktion habe gelernt, dass die eigentliche Arbeit von Bundestagsabgeordneten gar nicht im Plenum stattfände, zitierte "Kontraste" ihn.
Namentliche Abstimmungen sind bei besonders wichtigen oder umstrittenen Entscheidungen üblich. In diesen Fällen veröffentlicht der Bundestag Listen, in denen das Abstimmungsverhalten jedes einzelnen Abgeordneten vermerkt ist. Diese namentlichen Abstimmungen machen aber nur einen kleinen Teil der Abstimmungen im Bundestag aus.
(ll/dpa)