AfD-Fraktionschef Alexander Gauland im Bundestag (Archivbild).Bild: imago images / Christian Spicker
Deutschland
26.09.2019, 07:5126.09.2019, 08:29
Gerne beklagt die AfD die angebliche Faulheit der Bundestagsabgeordenten anderer Parteien. Dabei zeigt nun ein Bericht: Bei namentlichen Abstimmungen sind es die Reihen der AfD-Fraktion, die am häufigsten leer bleiben.
- Laut einem ARD-Bericht haben AfD-Abgeordnete in den vergangenen zwölf Monaten häufiger gefehlt als ihre Kollegen aus anderen Fraktionen.
- Das gehe aus öffentlich zugänglichen Zahlen der Bundestags-Verwaltung hervor, berichtet das Magazin "Kontraste".
- Das Magazin wertete nach eigenen Angaben 66 namentliche Abstimmungen von Oktober 2018 bis heute aus. Dabei komme die AfD-Fraktion im Durchschnitt auf eine Fehlquote von 13,57 Prozent – rund ein Viertel höher als der Durchschnittswert aller Abgeordneten, der bei 10,73 Prozent liege.
Die Ergebnisse für die anderen Parteien:
Die zweithöchste Fehlquote bei namentlichen Abstimmungen hatte dem
Bericht zufolge die FDP-Fraktion mit 12,95 Prozent, knapp dahinter
lag die Linke mit 12,74 Prozent. Bei der SPD lag die Fehlquote bei
10,31 Prozent, bei den Grünen bei 9,16 Prozent. Am wenigsten fehlten
im Durchschnitt Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion (8,64 Prozent) bei
diesen Abstimmungen.
So erklärt die AfD selbst dieses Ergebnis:
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel entgegnete laut "Kontraste": "Die
anderen sind doch deutlich höher abwesend. Ich weiß nicht, welche
Statistik Sie haben."
Ihr Fraktionskollege Hansjörg Müller sagte
demnach aber, dass seine Fraktion inzwischen "in der Realität
angekommen" sei. Die Fraktion habe gelernt, dass die
eigentliche Arbeit von Bundestagsabgeordneten gar nicht im Plenum
stattfände, zitierte "Kontraste" ihn.
Namentliche Abstimmungen sind bei besonders wichtigen oder
umstrittenen Entscheidungen üblich. In diesen Fällen veröffentlicht
der Bundestag Listen, in denen das Abstimmungsverhalten jedes
einzelnen Abgeordneten vermerkt ist. Diese namentlichen Abstimmungen
machen aber nur einen kleinen Teil der Abstimmungen im Bundestag aus.
(ll/dpa)
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