Mit einem Youtube-Video wollte Rezo nicht weniger, als "Die Zerstörung der CDU" zu erreichen. Das Video wurde seit dem vergangenen Wochenende von mehr als drei Millionen Menschen gesehen. Für seine Abrechnung mit der Union erntete der 26-jährige Youtuber viel Applaus – aber auch Kritik. Vor allem aus der CDU selbst werden ihm nun Vorwürfe gemacht.
Das sei gefährlich, so Ziemiak: "Er will vorführen, wie dumm und unfähig angeblich die Politiker und Parteien sind, will sich auf politische Diskussionen und andere Meinungen überhaupt nicht einlassen."
Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Ziemiak außerdem: "Rezo verbreitet Falschbehauptungen". "Er macht von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch. Journalismus ist das aber nicht", sagte Ziemiak weiter.
Für ihn sei das Video ein "Schrei nach Journalismus in Deutschland und nach dessen Stärkung". Ein Journalist lerne früh, dass er für eine Behauptung mindestens zwei Quellen benötigt. "Dass er nicht nur Vorwürfe wiedergibt, sondern die andere Seite mit den Thesen konfrontiert und mehrere Meinungen zu einem Thema einholt. Rezo tut all das nicht“, sagte der CDU-Generalsekretär dem RND.
"Populismus, Beleidigungen und falsche Vereinfachungen" gebe es in den sozialen Netzwerken und in der Politik "leider schon mehr als genug".
Zuvor hatten schon andere CDU-Politiker Rezo kritisiert. Der Büroleiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Tauber, Marian Bracht, warf Rezo "unsaubere Recherche, einseitige Darstellung & viel Clickbaiting" vor. Bracht ist auch Mitglied im Bundesvorstand der Jungen Union.
Der Essener CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer sprach offenbar mit Bezug auf das Rezo-Video von "Fake News".
Viel kritisiert wird Rezo für seine Wortwahl: An einer Stelle im Video sagt er, es gebe "nur eine legitime Einstellung". Kritiker, vor allem aus der CDU, werfen ihm deshalb eine problematische Einstellung zur Demokratie vor. Das Berliner CDU-Mitglied Christian Wohlrabe stellte diese Aussage sogar in einen Zusammenhang zur Diktatur in Nordkorea.
(fh)