Thüringens CDU-Chef Mike Mohring.Bild: REUTERS
Deutschland
Jetzt also doch nicht: CDU-Chef Mike Mohring hat offensichtlich auch
auf Drängen des Thüringer Landesvorstands ausgeschlossen, eine Koalition mit der Linken von Ministerpräsident Bodo Ramelow
einzugehen. Mohring bekräftigte
zugleich:
- Das kündigte er nach einer Sitzung des Landesvorstandes in Erfurt am Montagabend an.
- Mohring sagte aber erneut, er werde ein Gesprächsangebot von Ramelow annehmen.
- Der CDU-Politiker betonte allerdings auch: "Ich kann mir keine Situation vorstellen, dass die abgewählte rot-rot-grüne Landesregierung durch die Unterstützung der CDU in eine neue Regierungsverantwortung gehoben wird. Das schließt sich aus."
Wirbel um Mohrings Aussagen
Mohring hatte sich nach der Landtagswahl am Sonntag zunächst offen für Gespräche mit der Linken gezeigt, eine Koalition schloss er ausdrücklich auf Nachfragen nicht aus. Das hatte für Widerstand gesorgt, auch in
Teilen der Thüringer CDU.
Aus dem Landesvorstand und -präsidium hieß es am Montag: "Für die CDU Thüringen gilt nach der Wahl das gleiche
wie vor der Wahl: Keine Koalition mit Linke oder AfD, entsprechend
der geltenden Beschlusslage der CDU Deutschlands und Thüringens."
Einige Mitglieder von Landesvorstand und -präsidium hätten auf
eine Klarstellung gepocht, hieß es nach der Sitzung der
Parteigremien. Darauf habe unter anderem der Ehrenvorsitzende
Bernhard Vogel bestanden. Mohring sei zudem von einigen Teilnehmern
wegen seines Alleingangs kritisiert worden. Die Thüringer CDU hatte
bei der Landtagswahl etwa ein Drittel ihrer Wähler verloren.
So hat Thüringen gewählt:
Ramelows bisherige rot-rot-grüne Koalition hatte bei der Landtagswahl ihre Mehrheit verloren. Die CDU, die seit 1990 die stärkste Partei war, büßte stark ein und rutschte mit 21,8 Prozent auf ihr schlechtestes Ergebnis ab.
Jenseits der AfD als zweitstärkster Partei ist eine Regierungsbildung nur möglich, wenn die CDU mit der Linken koaliert oder sich Linke, SPD, Grüne und FDP zusammenschließen.
(ll/dpa)
In der SPD tobt derzeit die K-Frage, die Diskussion über den nächsten Kanzlerkandidaten. Kanzler Olaf Scholz zeigt sich entschlossen, erneut anzutreten. Doch die Umfragen sprechen eine andere Sprache, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.