Der Bundestag hat am Donnerstag entschieden: Eine radikale Reform der Organspenden-Regelung kommt nicht. Statt der von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) und weiteren Abgeordneten favorisierten doppelten Widerspruchslösung kommt die Entscheidungslösung.
Damit bleiben Organspenden in Deutschland auch nur mit ausdrücklich erklärter Zustimmung erlaubt. Spahns Vorschlag hätte dagegen jeden Toten zum potenziellen Organspender gemacht – es sei denn, er oder sie hätte zu Lebzeiten ausdrücklich Widerspruch eingelegt.
Ob der Bundestag damit im Sinne der in Deutschland lebenden Menschen entschieden hat, lässt sich nicht ganz eindeutig sagen. Umfragen hatten vor der Abstimmung ein widersprüchliches Bild gezeigt. Die meisten Befragungen sprechen allerdings dafür, dass eine mehr oder weniger große Mehrheit die Widerspruchslösung präferiert hätte.
Im Netz ist die Stimmungslage dagegen eindeutiger. Auf Twitter überwiegen die negativen Kommentare zur Entscheidung bei weitem.
Es gibt auch andere Stimmen, die die Entscheidungslösung begrüßen. Es sind im Vergleich aber deutlich weniger.
Eine dritte Gruppe entscheidet sich für einen pragmatischen Ansatz. Die Entscheidung sei gefallen – jetzt gelte es, das Beste daraus zu machen, lautet ihr Motto.
(om)