Digital
21.03.2019, 17:2421.03.2019, 17:28
Datensicherheit und Facebook. Das soll in Zukunft besser zusammenpassen, zumindest wenn man den Plänen des Konzerns glaubt. Doch wie die Realität aussieht, zeigt jetzt schon wieder der nächste elende Daten-Skandal.
Passwörter von vielen Millionen Facebook-Nutzer
sind für Mitarbeiter des Online-Netzwerks im Klartext zugänglich
gewesen. "Wir gehen davon aus, dass wir hunderte Millionen Nutzer von
Facebook Lite, Dutzende Millionen weitere Facebook-Nutzer sowie
zehntausende Instagram-Nutzer benachrichtigen werden", erklärte das
Unternehmen am Donnerstag. Facebook habe keine Hinweise darauf, dass
jemand intern missbräuchlich darauf zugegriffen habe, hieß es weiter.
Die Passwörter seien auch für niemanden außerhalb des Unternehmens
sichtbar gewesen.
Facebook informiert Betroffene des Datenskandals
Die betroffenen Nutzer sollen dennoch "als Vorsichtsmaßnahme"
benachrichtigt werden, obwohl es keinen Hinweis auf einen Missbrauch
der Daten gebe. Die Passwörter hätten eigentlich auch intern
unkenntlich sein müssen. Der Fehler sei bei einer Routine-Prüfung im
Januar aufgefallen. Er sei inzwischen behoben worden - Facebook
machte keine Angaben dazu, wann genau.
Facebook Lite ist eine abgespeckte Version für Nutzer des
Online-Netzwerks in Regionen mit langsamen Internet-Leitungen.
20.000 Mitarbeiter hatten Zugriff auf unverschlüsselte Passwörter
Kurz vor der Facebook-Mitteilung hatte der IT-Sicherheitsexperte
Brian Krebs in seinem Blog von dem Fall berichtet. Er schrieb unter
Berufung auf einen nicht namentlich genannten Facebook-Insider, mehr
als 20.000 Mitarbeiter des Online-Netzwerks hätten Zugriff auf die im
Klartext gespeicherten Passwörter haben können. Insgesamt könnten 200
bis 600 Millionen Facebook-Nutzer betroffen sein.
Die Archiv-Dateien mit unverschleierten Passwörtern gingen bis ins
Jahr 2012 zurück, hieß es bei Krebs weiter. Laut Logdaten hätten rund
2000 Entwickler rund neun Millionen interne Abfragen für
Daten-Elemente gemacht, die ungeschützte Passwörter enthielten,
schrieb der Sicherheitsexperte unter Berufung auf den Firmen-Insider.
Facebook machte dazu zunächst keine Angaben.
(hau/dpa)
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