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Darum geht es
Peking hatte 2017 seinen Plan verkündet, bei der KI-Industrie weltweit die Führung zu übernehmen. Seit einiger Zeit wächst international die Sorge, dass die Technologie für eine umfassende Überwachung durch die Polizei missbraucht werden könnte.
Diese Befürchtung scheint sich jetzt zu bestätigen. Laut einem Bericht der "New York Times" setzen die chinesischen Behörden offenbar auf das System der Gesichtserkennung, um die muslimische Minderheit der Uiguren nicht nur in ihrer Heimatprovinz Xinjiang, sondern in ganz China zu überwachen.
Dem Artikel zufolge wird Chinas immenses Netz an Überwachungskameras so programmiert, dass die Gesichtserkennung Uiguren aufgrund ihres Aussehens herausfiltern kann.
Neue Technologie
Experten sagten dem Blatt, es sei das erste bekannt gewordene Beispiel für eine Regierung, die bewusst Künstliche Intelligenz (KI) für das sogenannte Racial Profiling einsetzt, das heißt, für die Polizeikontrolle von Menschen aufgrund ihrer Haut- und Haarfarbe sowie ihrer Gesichtszüge.
Die turksprachige Ethnie aus der Region Xinjiang unterscheidet sich oftmals im Aussehen von der Bevölkerungsmehrheit der Han.
Polizeibehörden in immer mehr Großstädten in ganz China interessierten sich für das System, berichtete die "New York Times". In einer zentralchinesischen Stadt sei allein in einem Monat 500.000 Mal geprüft worden, ob es sich bei Einwohnern um Uiguren handelte.
In der Provinz Shaanxi sollen die Behörden demnach bereits im vergangenen Jahr nach einem Kamera-System gesucht haben, das mit Hilfe der Gesichtserkennung Merkmale von Uiguren und Nicht-Uiguren unterscheiden kann. Die Zeitung bat demnach das Ministerium für Öffentliche Sicherheit in Peking um eine Stellungnahme, erhielt aber keine Antwort.
Die Kritik
Chinas hartes Vorgehen gegen die Muslime in Xinjiang stößt immer wieder international auf Kritik. Bis zu einer Million Uiguren und andere Muslime sind dort nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten in Arbeits- und Umerziehungslagern interniert. Nachdem die Regierung in Peking die Existenz dieser Lager zunächst geleugnet hatte, spricht sie heute von "Berufsbildungszentren" zur Deradikalisierung islamischer Extremisten.
(sar/afp)
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