Viel mehr Schulklassen in Deutschland sollen den Sprung von der Schiefertafel zum Tablet schaffen: Die FDP-Bundestagsfraktion fordert deshalb, dass Schulen während der Corona-Krise in Deutschland deutlich schneller und einfacher Geld für digitale Klassenzimmer beantragen können. Das steht in einem Antrag der liberalen Fraktion, der watson vorab vorliegt.
Ziel des Antrags: Die Schulen sollen die Zuschüsse schon in den kommenden Wochen erhalten – damit Handwerker, die wegen der Corona-Krise zusätzliche Kapazitäten haben, die nötige Technik in den Klassenzimmern schon in den Sommerferien installieren können.
Dank dem schnelleren Geldregen sollen Schüler dann nach den Sommerferien digitale Unterrichtsmittel wie Tablets und Lernsoftware sofort benutzen können – damit Unterricht von zu Hause dann endlich besser funktionieren kann. "Es ist offensichtlich, dass ein 'normaler' Unterricht wie vor der Corona-Krise lange Zeit nicht stattfinden wird", schreiben die FDP-Abgeordneten zur Begründung für ihren Antrag.
"Die Bildungschancen einer ganzen Generation stehen auf dem Spiel."
FDP-Vizechefin Katja Suding
Katja Suding, Vize-Bundesvorsitzende der FDP, sagt watson zu den Plänen ihrer Fraktion: "Die Digitalpakt-Milliarden müssen endlich an den Schulen ankommen. Seit einem Jahr versauert das Geld auf dem Konto des Bildungsministeriums." Das Antragsverfahren sei für Schulen und Kommunen "viel zu bürokratisch", es müsse vereinfacht und digitalisiert werden. Suding weiter: "Die pandemiebedingten Schulschließungen haben die digitalen Missstände an vielen Schulen sichtbar gemacht. Die Bildungschancen einer ganzen Generation stehen auf dem Spiel."
FDP-Plan: So sollen Schulen schneller an Geld kommen
Konkret fordert die FDP-Fraktion, dass Schulen bis Ende 2021 deutlich einfacher Geld aus dem "Digitalpakt Schule" bekommen sollen. Um das zu erreichen, soll die Bundesregierung laut dem Antrag einzelne Vorschriften aus dem Digitalpakt außer Kraft setzen. Bisher müssen Schulen zum Beispiel ein "technisch-pädagogisches Einsatzkonzept" für digitale Unterrichtstechnik vorlegen. Geht es nach der FDP, könnte auf ein solches Konzept erst einmal verzichtet werden: Die Schulen sollen erst das Geld beantragen können – und das Konzept dann erst später nachreichen.
Mit dem 2019 verabschiedeten Digitalpakt hatten Bund und Länder den Schulen fünf Milliarden Euro Hilfe zugesagt. Bisher ist – Stand März – aber erst rund eine halbe Milliarde davon abgerufen worden. Laut FDP-Fraktion liegt das unter anderem an den "bürokratischen Belastungen" durch die Anträge. Dazu komme, dass Schulen momentan zusätzlich belastet seien, weil sie ohnehin schon ausgefeilte Hygienekonzepte für den Unterricht während der Covid-19-Pandemie ausarbeiten müssten.
Neben einfacheren Vorschriften fordert die FDP-Fraktion eine zentrale Online-Plattform, auf der Schulen Geld aus dem Digitalpakt beantragen können. Außerdem wiederholen die Liberalen ihre Forderung nach einem "Digitalpakt 2.0": Bund und Ländern sollen sich auf weitere Ausgaben einigen, um die Klassenzimmer digitaler zu machen. Mit dem Geld sollten laut FDP unter anderem IT-Administratoren eingestellt, Lehrer fortgebildet und die Entwicklung von Lernsoftware gefördert werden.
USA: Unternehmen kündigen Preisanstiege wegen Donald Trump an
Am Ende haben nicht Abtreibungen, der Klimawandel oder die Außenpolitik die US-Präsidentschaftswahl entschieden. Wichtigstes Thema waren die Inflation und die Preise. Für 34 Prozent der republikanischen Wähler:innen war es laut einer Umfrage von YouGov ausschlaggebend für die Wahlentscheidung.