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Kevin Kühnert und co: Ein Drittel der SPD-Bundestagskandidaten sind unter 40 Jahre

WITTENBERG, GERMANY - MAY 06: Kevin Kühnert, head of Jusos, the youth arm of the German Social Democrats (SPD), poses for a photo during an event to promote SPD candidates in local city council electi ...
Kevin Kühnert ist einer der prominentesten jungen Bundestagskandidaten der SPD.Bild: Getty Images Europe / Jens Schlueter
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Kevin Kühnert und Jessica Rosenthal: Ein Drittel der SPD-Kandidaten für den Bundestag ist jünger als 40

01.06.2021, 15:1102.09.2021, 14:24
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Mit mehr jungen Gesichtern will die SPD in den Bundestagswahlkampf 2021 starten – und die inhaltliche Erneuerung, die sie nach ihrem bisher schlechtesten Wahlergebnis bei der Bundestagswahl 2017 ausgerufen hat, nun auch äußerlich sichtbar machen.

Nach Angaben des Willy-Brandt-Hauses, der SPD-Parteizentrale, gegenüber watson sind am Wahltag demnach 109 der 299 Direktkandidatinnen und Kandidaten der SPD unter 40 Jahre alt. Das entspricht einem Anteil von knapp 36 Prozent. Hiervon sind wiederum 77 Kandidatinnen und Kandidaten unter 35 Jahre alt: Unter ihnen ist der ehemalige Juso-Chef und heutige SPD-Vize Kevin Kühnert. Das entspricht einem Anteil von 26 Prozent der Direktkandidaturen. 34 Kandidatinnen und Kandidaten sind sogar unter 30 Jahre alt, so wie die aktuelle Juso-Chefin Jessica Rosenthal, was einem Anteil von knapp elf Prozent entspricht.

08.01.2021, Berlin: Jessica Rosenthal, die neu gew�hlte Bundesvorsitzende der Jusos, spricht beim digitalen Bundeskongress der Jusos zu den Delegierten. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die aktuelle Juso-Chefin Jessica Rosenthal.Bild: dpa / Kay Nietfeld

Zahl der Kandidaten unter 30 hat sich verdoppelt

Damit hat sich die Zahl der SPD-Kandidatinnen und Kandidaten unter 30 Jahren im Vergleich zur letzten Bundestagswahl laut SPD-Informationen verdoppelt. 2017 waren es noch 17 unter 30-Jährige, die für den Bundestag kandidiert hatten.

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Auftakt: So viele junge Menschen kandidieren 2021 für den Bundestag
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Teil 2: Ann Cathrin Riedel (FDP): Diese Frau will digitale Bürgerrechte im Bundestag verteidigen
Teil 3: Wiebke Winter: Diese Frau will mit 25 in den Bundestag – und arbeitet an einer CDU-Sensation
Teil 4: Ricarda Lang – Die grüne Aussteigerin aus der schwarzen Hochburg
Teil 5: Jessica Rosenthal: Die Juso-Chefin, die sich für gerechtere Schulen einsetzen will

Teil 6: Benjamin Strasser (FDP): Geheimdienstkenner auf dem Weg nach oben
Teil 7: Isabel Cademartori (SPD): Warum die junge SPD-Politikerin nach Macht strebt

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"Wir senken damit den Altersschnitt aller unserer Kandidierenden um ganze drei Jahre auf 45,4 Jahre (2017: 48,4 Jahre). Die SPD will diesen frischen Wind nicht nur im Wahlkampf nutzen, sondern ihn im September auch ins Parlament bringen", heißt es aus der Pressestelle der SPD.

Generalsekretär Lars Klingbeil erklärt gegenüber watson:

"Andere Parteien tun so, als seien sie jünger und frischer, die SPD ist es. Das zeigt unser jetzt komplettes Team für die Bundestagswahl. In mehr als einem Drittel des Landes strebt für die SPD jemand in den Bundestag, der am Wahltag unter 40 Jahren ist. Die Zahl der unter 30-Jährigen haben wir auf den SPD-Listen verdoppelt. Ich bin sehr stolz auf diese neue SPD und den frischen Wind in den Wahlkreisen. Wir haben in den letzten Jahren viel dafür getan, junge Leute aus unseren Reihen nach vorne zu holen. Das zahlt sich jetzt aus."
Lars Klingbeil, SPD-Generalsekretär

Auch beim Geschlechterverhältnis hat die SPD sich nach eigenen Angaben zugunsten von mehr weiblichen Kandidaturen verändert. Demnach sind 60 Prozent der Kandidaten männlich und knapp 40 Prozent weiblich.

Ob der frische Wind auch für ein besseres Wahlergebnis sorgen wird, bleibt abzuwarten. Aktuell steht die SPD laut aktuellen Umfragen bei 15 Prozent und damit 5 Prozentpunkte hinter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl 2017. Allerdings lag die SPD in den vergangenen beiden Jahren, je nach Umfrageinstitut, auch schon mal bei 13 Prozent. Zuletzt hatten die Werte sich aber stabilisiert.

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Die Zustimmungswerte bei den Republikanern und Demokraten sind relativ stabil. Bei den unabhängigen – umso wichtigeren – Wähler:innen verliert US-Präsident Trump hingegen an Zustimmung.

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