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Nach Entscheidung für Laschet: Was Söder-Befürworter in der CDU sagen

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Der Besiegte: Markus Söder hat sich im Kampf um die Kanzlerkandidatur für CDU und CSU nicht durchgesetzt. Bild: www.imago-images.de / Frank Hoermann/SVEN SIMON
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"Brauchen innerparteiliche Reform": Was Söder-Befürworter in der CDU jetzt sagen

20.04.2021, 20:2221.04.2021, 12:02
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Es war eine heftige Woche für CDU und CSU: Am Sonntag, dem 11. April, sagten sowohl CDU-Chef Armin Laschet als auch CSU-Chef Markus Söder, dass sie Kanzlerkandidaten werden wollen. Danach ging es neun Tage lang hin und her, zwischen Laschet-Fans im CDU-Präsidium und dem Söder-Block im CSU-Vorstand. Und es gab Streit in der Unionsfraktion im Bundestag, bei den 245 Abgeordneten der beiden Schwesterparteien.

Hier hatte Markus Söder Freunde auch bei der CDU. 17 davon hatten sich vergangene Woche gegenüber watson für den bayerischen Ministerpräsidenten als Kanzlerkandidaten ausgesprochen.

Wir haben sie jetzt, da feststeht, dass Armin Laschet ins Rennen geht, noch einmal gefragt. Zehn von ihnen haben uns geantwortet. Hier sind ihre Statements.

Marco Wanderwitz: "Das war eine Bestenauswahl"

News Bilder des Tages Berlin, Plenarsitzung im Bundestag Deutschland, Berlin - 18.09.2020: Im Bild ist Marco Wanderwitz Parlamentarischer Staatssekretär, Beauftragter der Bundesregierung für die neuen ...
Marco Wanderwitz, Ostbeauftragter der Bundesregierung. Bild: www.imago-images.de / Christian Spicker

Der sächsische CDU-Abgeordnete Marco Wanderwitz, der seit 2020 Ostbeauftragter der Bundesregierung ist, erklärte gegenüber watson die Entscheidung für Laschet:

"Das war eine Bestenauswahl zwischen den beiden erfolgreichen Ministerpräsidenten der beiden größten deutschen Bundesländer. Nun brechen CDU und CSU gemeinsam auf in einen Wahlkampf um die gute Zukunft unseres Landes."

Marc Biadacz: "Überzeugt, dass wir nur als Team stark sind"

Der baden-württembergische CDU-Abgeordnete Marc Biadacz gratuliert in einem Statement zunächst Armin Laschet – und erklärt dann:

"Wir als Union waren in der glücklichen Situation, mit Armin Laschet und Markus Söder zwei hervorragende Kandidaten zur Auswahl zu haben. Auch wenn ich mich für Markus Söder eingesetzt habe, stehe ich voll hinter der jetzt getroffenen Entscheidung für Armin Laschet. Ich bin überzeugt, dass wir nur als Team stark sind. Geschlossen und gemeinsam werden wir als Union mit Armin Laschet an der Spitze die Themen Ökologie, Ökonomie, Digitalisierung und gesellschaftlicher Zusammenhalt ganz oben auf die Agenda setzen."

Michael von Abercron: "Brauchen fairen, transparenten Mechanismus"

Michael von Abercron in der 218. Sitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude. Berlin, 25.03.2021 *** Michael von Abercron in the 218 session of the German Bundestag in the Reichstag buildin ...
Michael von Abercron Ende März bei einer Rede im Bundestag. Bild: www.imago-images.de / Christoph Hardt

Michael von Abercron, CDU-Parlamentarier aus Schleswig-Holstein ruft die Union jetzt zur Geschlossenheit auf. Gegenüber watson erklärt er:

"Auch wenn mir ein anderes Ergebnis lieber gewesen wäre, gilt es das Votum nun zu akzeptieren und geschlossen in den Wahlkampf zu gehen. Die linken Kräfte im Land versuchen eine Politik durchzusetzen, die Wohlstand und Freiheit in diesem Land gefährdet, sowie eine kaum vorstellbare gesellschaftliche Spaltung vorantreibt. Hier gilt es nun diesen Ideen ein Programm entgegenzusetzen, das Brücken schlägt zwischen Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Erfolg und darüber hinaus Menschen eint, statt das Trennende zu betonen."

Er fordert seine Parteienfamilie auf, in Zukunft Entscheidungen wie die über die Kanzlerkandidatur offener zu treffen. von Abercron meint:

"Die Lehre, die ich persönlich aus diesen Vorgängen ziehe, ist, dass wir eine innerparteiliche Reform bezüglich der Einbindung der Basis bei wichtigen Entscheidungen brauchen. Das Politikverständnis der Menschen hat sich geändert — dem müssen wir als Volkspartei Rechnung tragen. Außerdem ist es wohl für alle Beteiligten offensichtlich geworden, dass wir künftig einen fairen und transparenten Mechanismus zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten in der Union benötigen. Das ist für einen Kandidaten von zwei Parteien natürlich komplizierter als bei anderen Parteien, aber selbstverständlich möglich."

Sylvia Pantel: "Eine noble Geste aus München"

Die Düsseldorfer CDU-Abgeordnete Sylvia Pantel nennt Söder, wie CSU-Generalsekretär Markus Blume in seinem Statement am Dienstagmittag, "Kandidat der Herzen". Wörtlich erklärt sie gegenüber watson:

"Markus Söder hat erklärt, dass er dem Votum des CDU-Bundesvorstands folgt. Er hat damit Armin Laschet als Vorsitzenden der großen Schwesterpartei den Vortritt überlassen. Das ist eine noble Geste aus München. Das zeigt, wie wichtig Markus Söder der Zusammenhalt der Union ist. Ich teile die Einschätzung des CSU-Generalsekretärs, dass Markus Söder ein Kandidat der Herzen geworden wäre. Ich schließe mich der Meinung von Markus Söder an, dass wir jetzt als Union gemeinsam einen guten Wahlkampf bestreiten müssen."

Michael Donth: "Bedauere, dass wir dieses Angebot nicht genutzt haben"

Michael Donth, CDU-Abgeordneter aus dem baden-württembergischen Reutlingen, bedauert die Entscheidung gegen Söder. Gegenüber watson erklärt er:

"Wir haben jetzt ein Ergebnis und das ist gut so, auch wenn ich mir Markus Söder als Kanzlerkandidaten gewünscht und aus Überzeugung unterstützt habe. Ich bedauere, dass wir, die Union, dieses gute Angebot nicht genutzt haben. Markus Söder hat in diesen Tagen gezeigt, welche enorme Zugkraft er für die Union entfalten kann. Heute Nacht hat sich der Bundesvorstand nach einer sehr langen Debatte erneut für Armin Laschet ausgesprochen. An der Länge sieht man, dass sich das Gremium die Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Diesen Beschluss akzeptiert Markus Söder – er hält damit Wort. Und auch wir sind gut beraten, diesen klaren Beschluss des Bundesvorstandes zu akzeptieren, damit die Personaldebatte ein Ende hat."

Er fordert von beiden Unionsparteien jetzt möglichst große Einigkeit. Donth wörtlich:

"Jetzt gilt es, dass wir uns vereint, CDU und CSU, in den Dienst der gemeinsamen Sache stellen und gemeinsam für unsere Politik und unsere Ziele kämpfen. Nichts anderes hat unser Land verdient! Denn der Gegner für uns ist nicht innerhalb der Union, sondern außerhalb."

Christoph Bernstiel: "Klar, dass Laschet meine volle Unterstützung erhält"

Der sachsen-anhaltinische CDU-Abgeordnete Christoph Bernstiel drückt es gegenüber watson kurz und knapp aus:

"Zuallererst freue ich mich, dass die schwierige Frage der Kandidatenfindung nun endlich geklärt ist. Jetzt stehen wieder inhaltliche Themen im Fokus und für mich ist vollkommen klar, dass Armin Laschet meine volle Unterstützung erhält."

Christoph de Vries: "Hätte mir breitere Basis gewünscht"

Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries erklärte gegenüber watson:

"Ich bin froh, dass die Würfel nun gefallen sind und die K-Frage geklärt ist. Wie viele andere hätte ich mir gewünscht, dass diese Entscheidung auf einer breiteren Basis getroffen wird. Jetzt muss es darum gehen, geeint und entschlossen mit Armin Laschet an der Spitze in den Bundestagswahlkampf zu ziehen und ein Linksbündnis mit aller Kraft zu verhindern.“

Carsten Körber: "Nicht immer kann man sich mit seiner Meinung durchsetzen"

Carsten Körber, CDU-Abgeordneter aus Sachsen, will die Entscheidung sportlich-demokratisch nehmen. Er meint zu watson:

"Die Union wird mit Armin Laschet als Kanzlerkandidaten in den Bundestagswahlkampf ziehen. Der von mir bekanntermaßen als Kanzlerkandidat favorisierte Markus Söder hat seine Kandidatur zurückgezogen. Damit ist die Personalfrage geklärt, eine weitere Diskussion hat sich damit erübrigt. Nicht immer kann man sich in einer Demokratie mit seiner Meinung durchsetzen. So lauten die demokratischen Spielregeln. Jetzt werde ich dafür kämpfen, dass wir als Union ein Regierungsprogramm aufstellen, das die Menschen mit Inhalten und guter Politik überzeugt. Wir wollen auch nach der Bundestagswahl Deutschland gestalten und weiter voranbringen."

Alois Gerig: "Diskussion muss ein Ende finden"

Der CDU-Abgeordnete Alois Gerig aus dem Norden Baden-Württembergs fordert die Parteien jetzt auf, entschlossen gemeinsam in den Wahlkampf zu gehen:

"Die Entscheidung wurde getroffen, die Diskussion dazu muss jetzt ein Ende finden und wir müssen uns den vielen aktuellen Sachthemen widmen. Mit Armin Laschet haben wir einen besonnenen und regierungserfahrenen Kanzlerkandidaten. Ich wünsche mir, dass wir uns innerhalb der Unionsfamilie jetzt auf Gemeinsamkeiten konzentrieren und uns geschlossen hinter unseren Kanzlerkandidaten stellen. Nach 16 Jahren Bundeskanzlerin Angela Merkel bricht eine neue politische Ära an – die gilt es jetzt gemeinsam mit Armin Laschet zu gestalten."

Marian Wendt: "Entscheidung nach hartem Prozess"

Der sächsische CDU-Abgeordnete Marian Wendt blickt in seinem Statement ebenfalls nach vorne, auf den beginnenden gemeinsamen Wahlkampf der Unionsparteien:

"Nach einem harten Entscheidungsprozess mit zwei sehr guten Kandidaten haben wir nun eine Entscheidung für Armin Laschet. Gemeinsam mit ihm und einem auf die Zukunft Deutschlands ausgerichteten Programm werden wir in der Unionsfamilie für ein hervorragendes Wahlergebnis kämpfen."
Das späte Echo des MeToo-Skandals bei der Linken: Gericht verhängt Urteil

Anmerkung der Redaktion inklusive Richtigstellung: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir behauptet, der hier formulierte Urteilsspruch würde eine Frau betreffen, die sich gegenüber Medien als Betroffene zum MeToo-Skandal bei der Linken geäußert hatte. Das war inhaltlich falsch. Wir bedauern den Fehler und haben die entsprechenden Passagen korrigiert bzw. entfernt. Richtig ist: Verurteilt wurde eine Frau, die sich als Reaktion auf die damaligen Medienberichte auf Social Media zu dem Fall äußerte.

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