Stephen Bates will Onlyfans nicht für erotische Inhalte nutzen, sondern um für ein gesundheitspolitisches Anliegen zu werben: PrEP und PEP – Medikamente zur Vorbeugung und Sofortbehandlung von HIV – sollen in Australien für alle mit Rezept kostenlos werden. Der Vorschlag stammt von seiner Partei, den australischen Grünen.
Bates erklärte, man müsse neue Wege gehen, um Menschen zu erreichen. Bereits 2022 war er mit einer Wahlkampagne auf der Dating-App Grindr aufgefallen. Onlyfans sei für ihn nun der nächste Schritt, um politische Themen dorthin zu bringen, wo sich vor allem queere und jüngere Zielgruppen aufhalten.
Die Kostenfreiheit der Medikamente würde sicherstellen, dass Menschen in der LGBTQI+-Community ein langes und gesundes Leben führen können, sagte Bates und führte aus:
PrEP steht für "Pre-Exposure Prophylaxis" und ist eine Tablette, die HIV-Infektionen bei regelmäßiger Einnahme zuverlässig vorbeugt. PEP – "Post-Exposure Prophylaxis" – kommt zum Einsatz, wenn ein möglicher Kontakt mit HIV bereits stattgefunden hat.
Beide Medikamente gelten als hochwirksam, sind in Australien aber trotz Aufnahme in den Leistungskatalog seit 2018 für viele Menschen mit Kosten verbunden.
Rund 100.000 Australier:innen nehmen derzeit PrEP ein – monatlich fallen dabei etwa 31 australische Dollar an. Die tatsächlichen Kosten können sich so auf mehrere Hundert Dollar pro Jahr summieren.
Die Grünen wollen, dass diese Ausgaben künftig komplett vom Staat übernommen werden. Der Vorschlag würde laut Partei rund sechs Millionen australische Dollar pro Jahr kosten – eine Investition, die sich langfristig nicht nur gesundheitlich, sondern auch finanziell lohnen könnte: weniger Neuinfektionen, geringere Folgekosten im Gesundheitssystem.
Auf all das weist Bates auf seinem neuen Onlyfans-Account hin. Interessierte können ihm dort kostenlos folgen.
In Australien wird am 3. Mai ein neues Parlament gewählt. Die Grünen haben im Wahlkampf eine Reihe von LGBTIQA+-freundlichen gesundheitspolitischen Maßnahmen angekündigt, darunter die Abschaffung des Verbots von Blutspenden durch schwule Männer und die Ermöglichung des Zugangs zu In-vitro-Fertilisation (Befruchtung, die in einem Reagenzglas durchgeführt wird) für gleichgeschlechtliche Paare.