Es ist ein wichtiger Schritt für mehr Transparenz beim Haustierkauf – und vor allem gegen Tierleid.
Ein neues EU-Gesetz soll künftig dafür sorgen, dass jedes verkaufte Tier eindeutig zurückverfolgt werden kann. Dadurch sollen illegale Tierverkäufe deutlich erschwert werden. So soll unter anderem verhindert werden, dass Händler weiter heimlich Welpen und Katzen unter schlechten Bedingungen züchten und übers Internet verkaufen.
Der illegale Handel mit Haustieren ist seit Jahren ein großes Problem. Viele Tiere werden unter schlimmen Bedingungen gezüchtet, oft ohne genug Platz, Futter oder medizinische Versorgung. Damit zielt die Verordnung ab auf sogenannte "Welpenfabriken" beispielsweise in Rumänien und auf Händler, die etwa Hunde illegal nach Deutschland bringen.
Etliche Hunde und Katzen in Europa haben eine ungeklärte Herkunft. Für das Jahr 2024 hat der Deutsche Tierschutzbund 224 Fälle von illegalem Tierhandel dokumentiert. Mindestens 991 Tiere waren betroffen, darunter 515 Hunde und 66 Katzen. Wobei die eigentliche Zahl, inklusive der nicht gemeldeten Fälle, wahrscheinlich viel höher ist.
Mit der neuen Verordnung will die EU das Problem endlich besser in den Griff bekommen und verhindern, dass solche kriminellen Geschäfte weiterlaufen. Künftig müssen alle Hunde und Katzen, die verkauft oder verschenkt werden, einen Mikrochip tragen. Dadurch sollen sie auch in einer EU-weiten Datenbank registriert werden, damit man die Herkunft einfach zurückverfolgen kann.
Das gilt nicht nur für Tiere von Züchtern oder aus Tierheimen, sondern auch für solche, die online angeboten werden. Der Online-Markt macht in der EU inzwischen zwei Drittel aller Hunde und Katzen-Verkäufe aus. Selbst Tiere aus dem Ausland müssen vor der Einreise gechippt sein und spätestens zwei Tage später in der EU registriert werden.
Wer Haustiere kommerziell verkauft, ist verpflichtet, die Hunde und Katzen mindestens fünf Tage vor der Ankunft anzumelden. Nur private Tierhalter:innen, die höchstens alle 18 Monate einen Wurf abgeben, sind von diesen Regeln ausgenommen.
Die Organisation "Vier Pfoten" nannte das Gesetz vor der Abstimmung sogar einen "Meilenstein für den Schutz von Tieren in Europa".
Ganz ohne Kritik bleibt das Gesetz aber nicht. Einige Tierschützer:innen hätten sich noch strengere Regeln für Hobbyzüchter und den Online-Handel gewünscht. "Die Schlupflöcher für kriminelle Händler bleiben erhalten", merkte beispielsweise Veronika Weissenböck von "Vier Pfoten" an.
Jetzt muss der Entwurf noch vom EU-Parlament und den 27 Mitgliedstaaten offiziell bestätigt werden.