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International
28.08.2019, 07:1628.08.2019, 08:00
Auch in Brasilien wird der Widerstand gegen die Umweltpolitik des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro stärker:
- Die Gouverneure des Amazonasgebiets fürchten internationale Wirtschaftssanktionen und einen schweren Imageschaden wegen des Streits um die verheerenden Waldbrände und das Hilfsangebot der G7-Staaten.
- "Wenn sich Brasilien auf internationaler Ebene isoliert, setzt es sich ernsten Handelssanktionen gegen unsere Produzenten aus", sagte der Regierungschef des Bundesstaates Maranhao, Flávio Dino, am Dienstag bei einem Treffen der Gouverneure mit Bolsonaro.
Bolsonaro will Hilfe annehmen – unter einer Bedingung
Der Staatschef hatte zuvor eine Entschuldigung von Frankreichs
Präsidenten Emmanuel Macron gefordert, bevor er die von den
Industrieländern angebotene Hilfe bei den Löscharbeiten annehmen
will. Er warf Macron vor, ihn als Lügner bezeichnet und die
Souveränität des Amazonasgebiets infrage gestellt zu haben.
Bolsonaro gilt eigentlich als Freund der Agrarindustrie. Weil
wegen seiner Umweltpolitik nun aber einige europäische Länder bei der
Ratifizierung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem
Mercosur auf die Bremse treten, sorgen sich mittlerweile auch die
brasilianischen Landwirte um ihr Exportgeschäft mit Rindfleisch und
Soja.
Der Staatschef hatte zuletzt behauptet, Nichtregierungsorganisationen (NGO) könnten die Waldbrände gelegt haben, um sich für die Streichung öffentlicher Mittel zu rächen und seine Regierung zu diskreditieren. Gouverneur Dino widersprach: "Ich gehöre nicht zu denen, die Nichtregierungsorganisationen verteufeln." Er hält die Behauptung für einen Fehler.
Trump unterstützt Bolsonaro
Rückendeckung erhielt Bolsonaro hingegen von US-Präsident Donald
Trump. "Ich habe Präsident Jair Bolsonaro gut kennengelernt", schrieb
er auf Twitter. "Er arbeitet sehr hart wegen der Brände im
Amazonasgebiet und macht einen großartigen Job für das brasilianische
Volk."
Bolsonaro bedankte sich ebenfalls bei Twitter: "Vielen Dank,
Präsident Trump. Wir bekämpfen die Waldbrände mit großem Erfolg.
Brasilien ist und wird immer eine internationale Referenz in
nachhaltiger Entwicklung sein. Die Fake-News-Kampagne gegen unsere
Souveränität wird nicht funktionieren."
(ll/dpa)
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