1995: Das Reichtstagsgebäude wurde vom Künstler Christo verhüllt. Bild: www.imago-images.de / rolf kremming
International
Im kommenden Jahr wollte er sein nächstes großes
Projekt angehen: die Verhüllung des Pariser Triumphbogens. Doch am
Sonntag ist der Künstler Christo im Alter von 84 Jahren in seiner New
Yorker Wohnung gestorben, wie es auf seiner Webseite hieß und sein
Büro der Deutschen Presse-Agentur bestätige. "Christo lebte in vollen
Zügen", teilten seine Mitarbeiter mit. "Er träumte nicht nur von
Dingen, die unmöglich schienen, sondern verwirklichte sie auch."
Der in Bulgarien geborene Amerikaner, der ein Atelier im Süden
Manhattans besaß, hatte die Verpackung des Pariser Wahrzeichens
eigentlich für diesen Herbst geplant, wegen der Corona-Epidemie aber
auf September 2021 verschoben. Das Projekt werde trotz Christos Tod
weitergeführt, versicherte sein Büro. Zudem soll es ab Juli dieses
Jahres eine große Ausstellung zum Schaffen des Künstlers im Pariser
Centre Pompidou geben.
In Deutschland wurden Christo und seine 2009 gestorbene Partnerin
Jeanne-Claude vor allem durch die Verhüllung des Reichstages in
Berlin bekannt. 1995 verdeckten sie das Gebäude mit 100.000
Quadratmetern Spezialstoff. Die Aktion lockte fünf Millionen Besucher
an und gilt bis heute als eines ihrer Meisterwerke.
Christo 2019 in Berlin.Bild: www.imago-images.de / bReiner Zensen
Bundesregierung gedenkt dem Künstler
Die Verhüllung habe dem Reichstag "zu neuer Sichtbarkeit" verholfen
und auch "zu der Bedeutung, die der Sitz des Parlaments für uns
Heutige hat", sagte die deutsche Kulturstaatsministerin Monika
Grütters in einer Mitteilung am späten Sonntagabend. "Die Tage des
verhüllten Reichstages sind mit ihrem Charakter eines friedlichen
Volksfestes Teil unseres kollektiven gesellschaftlichen Gedächtnisses
geworden", so Grütters. Sie würdigte Christo als "einen der ganz
großen Künstler unserer Zeit".
Christo und seine Ehefrau Jeanne-Claude hätten "mit Kunst unsere Welt bereichert", erklärte Außenminister Heiko Maas am Sonntagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Zu anderen berühmten Projekten von Christo und Jeanne-Claude zählten
die safranfarbenen Tore im New Yorker Central Park ("The Gates"), die
schwimmenden, mit Nylongewebe bezogenen Stege auf dem Wasser des
Iseosees in der Lombardei ("Floating Piers") sowie die verpackte
Brücke Pont Neuf in Paris.
(ll/dpa)
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Meinungsfreiheit in dem Land massiv eingeschränkt. Die Repression in Russland erreichte damit eine neue Stufe: etwa mit vermehrten Verhaftungen von Kritiker:innen des Krieges ohne faire Prozesse, Verboten von kritischen Medienunternehmen und der massiven Einschränkung von bürgerlichen Freiheisrechten.