Als Ende Juni die Reisewarnungen für viele beliebte Urlaubsziele in Europa aufgehoben wurden, war die Freude, aber auch die Erleichterung groß. Die Menschen können ihre teils schon gebuchten Urlaube doch wahrnehmen, die angeschlagene Tourismusbranche kann wieder Einnahmen verzeichnen.
Jetzt droht jedoch einzutreffen, wovor viele Experten schon damals gewarnt haben. In beliebten Urlaubszielen wie Spanien und Österreich steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder. Diese Länder könnten noch in diesem Sommer wieder zu Risikogebieten werden.
Sobald ein Land oder eine Region als Risikogebiet eingestuft wird, müssen Reiserückkehrer aus diesem Land normalerweise in eine 14-tägige Quarantäne.
Welche Staaten als Risikogebiete mit einer erhöhten Infektionsgefahr gelten, legt die Bundesregierung mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) in einer Liste fest. Beteiligt sind daran das Bundesgesundheitsministerium, das Auswärtige Amt und das Innenministerium. Dabei werden die Neu-Infektionszahlen und die Ausbruchsart – ob lokal oder flächendeckend – analysiert.
Als Risikogebiete zählen aktuell Länder wie Ägypten, die USA, Russland und die Türkei. Aus der EU ist Luxemburg dabei. Beliebte Urlaubsziele wie Italien oder Österreich stehen derzeit nicht auf der Liste.
Zentrales Kriterium ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gab. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert.
Das Auswärtige Amt wies darauf hin, dass dies nicht gleichbedeutend mit seinen Reisehinweisen sei. Die Bundesregierung rät dabei nach wie vor von "nicht notwendigen, touristischen Reisen ins Ausland" ab.
Für Rückkehrer aus internationalen Risikogebieten mit hohen Corona-Fallzahlen soll sogar eine Testpflicht bei der Einreise kommen. Gesundheitsminister Jens Spahn hat eine Anordnung dafür angekündigt, die in der nächsten Woche in Kraft treten soll.
Auch Spanien ist aktuell kein Risikoland, jedoch sind die Zahlen der Neuinfektionen dort jüngst wieder angestiegen. Innerhalb der vergangenen drei Tage hat sich die Zahl verdreifacht. Das Auswärtige Amt hat reagiert und rät von Reisen in die katalanische Touristen-Metropole Barcelona ab. Für die Strände der Costa Brava und die Regionen Aragón und Navarra im Inland gilt ebenfalls eine Reisewarnung. Verschont bleibt hingegen die beliebte Ferieninsel Mallorca.
Momentan listet das Robert-Koch-Institut (RKI) weltweit 130 Länder, für die eine akute Reisewarnung besteht.
(vdv)