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International
Das Cover des "Time"-Magazins ist ein prestigeträchtiger Platz. Hier sind die großen Persönlichkeiten unserer Zeit zu sehen. In der aktuellen Ausgabe widmet das US-Magazin nun seine Titelstory der 16-jährigen Klima-Aktivistin Greta Thunberg.
Für "Time" zählt sie zur "nächsten Generation der Anführer". So präsent, wie die Schwedin in den Medien ist, und so rasant, wie ihr Weg von einem unbekannten Mädchen zur Anführerin einer weltweiten Bewegung von streikenden Schülerinnen und Schülern war, ist der Cover-Platz berechtigt.
Auf dem Titel ist zu sehen, wie Greta in einer grünen Robe in einem dunklen Säulengang sitzt. Ihr elegantes Outfit hebt sich ab von Jeans und T-Shirt, mit denen sie sonst auf Demos auftritt. Ihr Blick ist ernst und kühl wie gewohnt.
"Time"-Reporterin Suyin Haynes hat Greta für die Titel-Story zwei Tage begleitet...
Natürlich verbrachten sie die meiste Zeit im Zug. Greta verweigert Flugreisen.
Haynes spricht mit der Schülerin selbstverständlich auch über die Gründe, die sie zu ihren Protesten inspirierten:
"Ich hatte das Gefühl, dass alles bedeutungslos war und es keinen Sinn machte, zur Schule zu gehen, wenn es keine Zukunft gibt."
Greta Thunberg
Haynes liefert außerdem noch einmal einen kurzen Abriss über die Proteste, die unter den Namen ihrer Hashtags (#FridayForFutures und #YouthStrike4Climate) zu Massenphänomenen wurden. Und welche Stationen Greta nun hinter sich hat. Sie sprach vor dem Europaparlament oder dem britischen Unterhaus. Sie traf den Papst und las den Wirtschaftsbossen in Davos die Leviten.
"Früher habe ich nie wirklich gesprochen, wenn ich im Unterricht oder mit meinen Klassenkameraden war. Aber jetzt spreche ich zur ganzen Welt."
Greta Thunberg
Aber der Reporterin gelingt es auch, das private Mädchen hinter der Marke "Greta Thunberg" zu zeigen. Denn: Was macht dieser krasse Rummel eigentlich mit einer 16-Jährigen?
3 Szenen zeigen, wie der Rummel um ihre Person das Leben von Greta veränderte
Als Haynes zusammen mit Greta und dem Vater der Aktivistin von Brüssel nach Stockholm reist, setzt die 16-Jährige im Zug bald ihre Schlafmaske auf, um sich auszuruhen. Laut "Time" sei nach fünf Minuten ein Mann gekommen, um nach einem Foto mit ihr zu fragen. Aber Gretas Vater wacht über seine Tochter: "Wenn sie aufwacht, in Köln", habe er dem Fan gesagt.
"Time" berichtet auch, dass die Familie von Greta keine unbekannten Anrufe auf ihrem Haustelefon mehr annähmen. "Ihre Eltern tun, was sie tun können, um ein Gefühl von Normalität zu bewahren", schreibt Reporterin Haynes.
Kaum in Stockholm angekommen, muss Greta in die Schule. Der "Time"-Reporterin entgeht auch nicht die Ironie, dass das Mädchen, das Schüler weltweit zum Schulstreik aufruft, die Schule selbst sehr ernst nehme. Oder sich einmal im Unterricht selbst zitiere. Dennoch sei Gretas Leben hier unauffällig. "Hier bin ich nur ein ruhiges Mädchen, und da bin ich sehr berühmt", sagt Greta während der Pause zwischen den Schulstunden über das Leben in zwei Welten.
Bereits das Buch "Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima", von Greta, ihrer Schwester Beata und ihren Eltern Svante und Malena veröffentlicht, lieferte intime Einblicke in das Leben der Aktivistin. Wie sie von ihren Ängsten um die Zukunft der Erde depressiv wurde und nichts mehr essen wollte. Wie sie Panikattacken bekommt und wie ihre Eltern damit umgehen.
Die "Time"-Coverstory endet mit dem Besuch einer Demo vor dem schwedischen Parlament. Die 16-Jährige sei noch erschöpft von ihrer Reise durch Europa, aber sie fühle sich offensichtlich auch wohl zwischen den Gleichaltrigen und Gleichgesinnten, berichtet das "Time"-Magazin und zitiert Greta mit den Worten:
"Wenn ich groß bin, will ich zurückblicken und sagen können, dass ich alles getan habe, was ich konnte. Ich denke, dass mehr Menschen so fühlen sollten."
(ll)
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