
Von der Leyen bekräftigte den Plan eines Transparenzregisters.Bild: ap / Francisco Seco
International
Im Streit über knappe Corona-Impfstoffe ermahnt
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen die Hersteller, ihre
vertraglichen Lieferpflichten zu erfüllen. Die EU habe Milliarden in
die Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19 und in den Aufbau von
Produktionskapazitäten investiert. "Jetzt müssen die Firmen liefern",
sagte von der Leyen am Dienstag beim Online-Treffen des
Weltwirtschaftsforums.
Hintergrund ist der Konflikt der Europäischen Union mit dem
britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca. Die EU hat 400
Millionen Impfdosen von der Firma bestellt, die Ende der Woche die
Marktzulassung für Europa erhalten könnte. Doch eröffnete das
Unternehmen der EU vorige Woche, dass zunächst viel weniger Impfstoff
geliefert werde als vertraglich zugesichert. Am Montag gelang es der
EU in Krisengesprächen nicht, die Firma zu einer plausiblen Erklärung
oder zum Einlenken zu bewegen. Für Mittwoch ist ein weiteres Treffen
geplant.
Von der Leyen bekräftigte den Plan eines Transparenzregisters, bei
dem Exporte von in der EU produzierten Impfstoffen angezeigt werden
müssen. "Europa ist dazu entschlossen, etwas beizutragen", sagte die
Kommissionschefin. Aber sie poche auch auf ernsthaftes
Geschäftsgebaren.
(hau/dpa)
In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine läuft es für den Aggressor derzeit nicht schlecht. Allein deshalb blockt Kreml-Chef Wladimir Putin wohl die Waffenruhe-Bemühungen von US-Präsident Donald Trump ab. Die russische Kriegsmaschinerie läuft – auch bei den Rekrutierungen.
Putin hat Russland schon längst auf eine Kriegswirtschaft umgestellt. Er erhofft sich zudem, dass die Ukraine nun wirklich langsam aber sicher immer weiter zurückgedrängt werden kann – unter anderem auch durch einen Mangel an US-amerikanischen Hilfen. Dadurch hätte Russland bei Friedensverhandlungen zu einem späteren Zeitpunkt eine bessere Position.