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Olympia 2024: Angriff auf Frankreichs Zugnetz – Experten verdächtigen Russland

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Wer steckt hinter der Attacke auf das TGV-Netz Frankreichs, so kurz vor Olympia-Start?Bild: dpa / Sebastian Kahnert
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Olympia 2024: Angriff auf Frankreichs Zugnetz – Experten stellen Vermutung auf

26.07.2024, 17:51
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Nur wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris haben Unbekannte mehrere Brandschläge auf das Schnellzugnetz in Frankreich verübt. Die Bahn SNFC spricht von starken Beeinträchtigungen. Mehrere Olympia-Teams verpassen dadurch die Eröffnungsfeier, etwa 800.000 Reisende seien betroffen.

SNFC sprach davon, Opfer "mehrerer gleichzeitiger böswilliger Handlungen" worden zu sein. Es habe einen "massiven Angriff" auf ihr Zugnetz gegeben. Zahlreiche Verbindungen mussten infolge der Brandanschläge gestrichen werden. Die "Situation dürfte mindestens das ganze Wochenende anhalten, während die Reparaturen durchgeführt werden", hieß es zudem seitens des Unternehmens.

Alle Augen richten sich nun nach Russland.

Frankreichs Sportministerin schließt Russland-Beteiligung nicht aus

So äußerte sich Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra etwa erschrocken über die Brandanschläge auf das französische Schnellzugnetz. Bei SkyNews sagte sie: "Es ist absolut entsetzlich". Oudéa-Castéra sprach beim massiven Angriff auf den Zugverkehr in Frankreich von einer "Art koordinierter Sabotage". Eine Beteiligung Russlands will sie nicht ausschließen. Ihre Antwort: "Vielleicht".

Der französische Verkehrsminister Patrice Vergriete schrieb auf der Social-Media-Plattform X: "Ich verurteile diese kriminellen Machenschaften aufs Schärfste."

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Experten äußern brisanten Russland-Verdacht nach Sabotage in Frankreich

Anfang der Woche war erst ein mutmaßlich russischer Spion in Frankreich festgenommen worden. Die zweite Festnahme dieser Art innerhalb kürzester Zeit. Daher wachsen die Vermutungen, dass Russland hinter den Brandanschlägen in Frankreich stecken könnte.

Der mutmaßliche Spion soll damit geprahlt haben, den Beginn der Olympischen Spiele in Paris zu einer "Eröffnungsfeier wie keine andere" zu machen.

Der Londoner Risikoanalyst Alex Kokcharov der US-amerikanischen Firma S&P Global Market Intelligence sagte dem britischen Magazin "Daily Mail":

"Russland hat sowohl die Absicht als auch die Fähigkeit, Sabotageakte in Europa, insbesondere in Frankreich, zu verüben. Die russischen Absichten hängen weitgehend mit der Tatsache zusammen, dass Russland nicht zu den Olympischen Spielen eingeladen wurde."

Bereits im April äußerte der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka bei der "Financial Times" die Vermutung, dass Moskau im Rahmen einer Destabilisierungskampagne "tausende" Versuche unternommen habe, in europäische Eisenbahnnetze einzugreifen.

Auch Analyst:innen warnten im Vorfeld von Olympia 2024 davor, dass sich russische Saboteur:innen darauf vorbereiten, die Spiele zu stören, von denen ihr Nationalteam ausgeschlossen ist.

Kokcharov sagte zudem, die jüngsten Aktivitäten deuten auf eine "Intensivierung der mit Russland verbundenen hybriden Kriegsführung in Europa" hin.

Auch der auf Terrorismus spezialisierte Berater der Sender RMC und BFMTV, Jérôme Poirot, sagte am Freitag in der Talkshow "Les Grandes Gueules": "Es könnte sich um Aktivisten handeln, die den Olympischen Spielen schaden wollen, aber ich denke, die wahrscheinlichere Spur ist die nach Russland." Er fügte hinzu: "Es ist eine Aktionsform, die von den Russen in den letzten Monaten massiv eingesetzt wurde, und man weiß, dass Russland den Olympischen Spielen schaden will."

Frankreichs Ex-Botschafter in Moskau bringt Linksradikale ins Spiel

Der ehemalige französische Botschafter in Moskau, Jean de Gliniasty, ist ebenfalls der Meinung, Russland könne hinter den Sabotageakten stecken. "Wir befinden uns offensichtlich in einer Konfliktsituation mit Russland, und Russland wird offensichtlich nichts tun – und das ist eine Untertreibung – um zum Erfolg dieser Olympischen Spiele beizutragen", sagte er gegenüber dem TV-Sender LCI.

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Chaos an vielen Bahnhöfen Frankreichs.Bild: dpa / Sebastian Kahnert

Doch laut Gliniasty sei auch die Beteiligung von Linksradikalen nicht ausgeschlossen, da die Proteste im Land in den letzten Jahren "aus dem Ruder gelaufen" seien.

Jedoch ist es laut Experten nicht so einfach, Russland die Schuld in die Schuhe zu schieben. Petter Nesser, Terrorismusexperte für Europa, sagte etwa dem Sender Vox: Klar sei dennoch, dass "Russland Zwietracht säen und die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten schwächen will, um seinen Willen in der Ukraine durchzusetzen."

Derzeit versuchen Frankreichs Behörden verzweifelt, die Brandstifter zu finden. Noch haben sie offiziell keine Spur.

(mit Material von afp und dpa)

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