Politik
International

NS-Überlebende warnen vor Erstarken von Extremismus als Krisen-Folge

Deutsch-jüdischer NS- Verfolgter Ernst Grube / Die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Beatrix von Storch kommt persönlich nach Dachau, um auf einer Wahlkampfveranstaltung im Adolf ...
Der Holocaust-Überlebende und Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, Ernst Grube, bei einer Veranstaltung 2018.Bild: imago/Overstreet / Overstreet
International

NS-Überlebende warnen vor Erstarken von Extremismus als Krisen-Folge

08.05.2020, 14:5408.05.2020, 14:54
Mehr «Politik»

NS-Überlebende warnen vor einem weiteren Erstarken der Rechten in Folge der Corona-Pandemie.

Die immensen Schulden zur Bewältigung der Krise würden die Kluft zwischen Arm und Reich noch weiter verschärfen, das wiederum treibe Menschen stärker den Rechtsextremisten in die Arme, sagte der Holocaust-Überlebende und Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, Ernst Grube, der Deutschen Presse-Agentur.

Knobloch: "Krisenzeiten waren immer Zeit von Judenhass"

Auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, äußerte sich besorgt. "Die Krisenzeiten, das wissen wir, waren immer Zeiten von Judenhass. Man sieht die Anzeichen auch dieses Mal, es gibt Kommentare im Internet oder Schuldzuweisungen wie im Mittelalter. Wenn große Gefahr ist, wird den jüdischen Menschen die Schuld zugeschoben", sagte Knobloch. "Die Juden sind an allem schuld. Das ist ein Credo, das viele weitergeben."

Knobloch kritisierte scharf den AfD-Fraktionschef im Bundestag, Alexander Gauland, der den Tag, an dem der Zweite Weltkrieg in Europa endete, als "Tag der absoluten Niederlage" bezeichnet hatte. "Auch die unerträglichen Vergleiche von Gauland passen ins Bild der vielen historischen Verdrehungen seitens der AfD. Sie ändern aber nichts daran, dass wir den 8. Mai in diesem Jahr erneut in Freiheit und Demokratie begehen, die ohne den 8. Mai 1945 undenkbar wären."/sd/DP/zb

(hau/dpa)

Grünen-Chefin erwartet Historisches von Friedrich Merz – und ist "wütend"
Die Koalitionsbildung biegt auf die Zielgerade ein. Am Mittwoch stellten Union und SPD den gemeinsamen Koalitionsvertrag vor, es gilt nicht gerade als der große Wurf. Genau auf den hofft Grünen-Chefin Franziska Brantner im Hinblick auf Friedrich Merz aber.

Nun müssen nur noch die Parteigremien der Zweck-Ehe zwischen Union und SPD zustimmen und den gemeinsamen Ehevertrag absegnen. Natürlich könnte es, etwa durch Protest der Jugendverbände Jusos und Junge Union, noch zu einem Platzen von Schwarz-Rot kommen, doch wahrscheinlich ist das nicht.

Zur Story