Das Logo der russischen Wagner-Gruppe.Bild: imago images / imagebroker
International
Die Nachrichten werden zurzeit wieder unübersichtlich: Haben russische Wagner-Söldner die Kleinstadt Soledar im Osten der Ukraine nun eingenommen, oder nicht? Russland streut Behauptungen über die Einnahme, ukrainische Generäle dementieren sie.
Auch Militärblogger berichten indes weiter über die undurchsichtigen Vorgänge an der Front – und haben im Zuge dessen auf ein interessantes Detail hingewiesen.
8. Januar: Rauch steigt nach einem Beschuss in Soledar auf, dem Schauplatz schwerer Kämpfe.Bild: AP / Roman Chop
Es geht um ein Video, das zwei russische Wagner-Söldner zeigen soll, die sich offenbar bereits zur Stadtmitte Soledars durchgekämpft haben.
Interessant daran? Einer der beiden Kämpfer trägt wohl eine ukrainische Uniform.
Wagner-Söldner wollen Streitkräfte austricksen
Die Nachrichtenseite "Ukraine Defence" veröffentlichte einen Screenshot aus diesem Video und schrieb dazu: "Wagner-Söldner auf der rechten Seite ist in der ukrainischen Uniform gekleidet (Helm, Sturmhaube, Jacke). Wagner ist bekannt dafür, ukrainische Uniformen zu nutzen, um die ukrainischen Streitkräfte auszutricksen."
Auch Militärblogger haben dieses Video und einen Screenshot daraus veröffentlicht.
Seit Monaten kämpft die Wagner-Gruppe zusammen mit russischen Streitkräften um die beiden Städte Bachmut und Soledar. Die Ukraine hält seither die Stellung – große Fortschritte ließen sich allerdings lange Zeit auf keiner der beiden Seiten vermelden.
Doch am Dienstag hatte dann auch der britische Geheimdienst veröffentlicht, dass Russland wohl langsam Geländegewinne erzielt. Russland hatte dann davon gesprochen, die Stadt Bachmut nahezu eingekesselt zu haben – in der Nacht auf Mittwoch will es nun Soledar eingenommen haben. Die Kleinstadt liegt rund zehn Kilometer nördlich von Bachmut.
Die "Gruppe-Wagner" wird vor allem mit Folter, Vergewaltigungen und Mord in Verbindung gebracht. Sie gilt als skrupellos, brutal, mordlustig. Und war schon in Ländern wie Syrien, Libyen, der Zentralafrikanischen Republik und dem Sudan im Einsatz.
Sie galt lange Zeit als "Schattenarmee" des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Doch da sie seit Monaten offen für Russland im Kampf um die Stadt Bachmut kämpft, kann auch Putin diese Verbindung nicht mehr leugnen. Allerdings hat auch die Söldner-Gruppe mit Personalproblemen zu kämpfen, weshalb sie bereits in russischen Haftanstalten rekrutiert hatte.
Nach dem Ampel-Aus war abzusehen, dass die Rot-Grüne Minderheitsregierung ohne ihren Ex-Partner FDP nicht mehr viele Projekte im Bundestag umsetzen kann. Denn auch die Union zeigte bei den meisten Themen wenig Interesse an einer Zusammenarbeit.