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Ukraine verhindert AKW-Anschluss an Stromnetz von Russland

Russia President Vladimir Putin conducts a strategic nuclear forces exercise via videoconference from the Presidential Situation Centre at the Kremlin in Moscow, on Wednesday, Oct. 22, 2025. (Alexande ...
Jedes Kind weiß, dass ein Geburtstagsgeschenk weniger traurig stimmt.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Alexander Kazakov
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Kein Geschenk für Putin: Anschluss von AKW Saporischschja verhindert

Zum Geburtstag wollte Putin ein Symbol der Macht: Das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja sollte ans russische Stromnetz gehen. Doch ukrainische Partisan:innen machten dem Kreml einen Strich durch die Rechnung – mit gezielter Sabotage und politischer Botschaft. Das Geschenk fiel ins Wasser.
24.10.2025, 13:3224.10.2025, 13:32

Für Wladimir Putin sollte es ein symbolisches Geschenk werden: Pünktlich zu seinem Geburtstag am 7. Oktober wollte Russland das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja an das eigene Stromnetz anschließen. Doch ukrainische Partisan:innen vereitelten den Plan.

Sie griffen Umspannwerke in der besetzten Region an und beschädigten dabei eine gerade erst fertiggestellte Hochspannungsleitung, die vom Kraftwerk nach Mariupol und weiter ins russische Netz führen sollte.

Gefahr einer nuklearen Katastrophe

Der Angriff traf nicht nur ein technisches, sondern auch ein politisches Ziel: Er verhinderte ein Prestigeprojekt des Kremls. Russlands Versuch, das Kraftwerk in das eigene Energiesystem zu integrieren, diente angeblich auch der Stabilität des Werks, behauptete die russische Führung.

Ende September war die externe Stromzufuhr aus dem ukrainischen Netz durch Kämpfe unterbrochen worden. Doch ohne stabile Energieversorgung drohte Gefahr: Die Kühlung der Brennelemente ist lebenswichtig, um Überhitzung und Abwärme zu kontrollieren. Dieselgeneratoren verhinderten einen schleichenden Nuklearunfall.

Russland blieb nach der Sabotageaktion auf die neuen Umspannwerke also keine Wahl, als die beschädigte Leitung zu reparieren – jene, die über den Fluss Dnipro in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet führt. Der Strom fließt seither wieder dorthin, woher er ursprünglich kam: in die Ukraine. Ukrainische Quellen sind überzeugt, dass der Anschluss an das russische Stromnetz lange vorbereitet war – als Geburtstagsgeschenk für Putin.

Kein Geschenk für Wladimir Putin

Der Energieexperte Wolodymyr Omeltschenko vom ukrainischen Thinktank Rasumkow-Zentrum sagte im Fernsehsender "Espresso TV", die russischen Besatzer hätten dem Präsidenten "ein Geschenk machen" wollen. Die Guerillaoperation am 6. Oktober habe das verhindert.

"Dreißig Tage nach dem vollständigen Ausfall der externen Stromversorgung wurde die Stromversorgung wieder aufgenommen", erklärten die russischen Verwalter des Standorts anschließend, schreibt der "Guardian". Zwischen Russland und der Ukraine galt in der Region eigentlich ein Waffenstillstand, um eine nukleare Katastrophe zu vermeiden.

Wie der Angriff auf die Umspannwerke völkerrechtlich gewertet wird, ist unklar. Sicher ist nur: Putin musste an seinem Geburtstag auf das geplante Geschenk verzichten.

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